Martin Merten
Fulltime-Reiseblogger, Autor, Content Creator // Kreativer // Ideenfinder // Impulsgeber // Perfektionist // Genießer // Ironiker
Tag 3 – Von Congon durch die Nebelwälder bis nach Choctamal
Nachdem Ronald uns tags zuvor mehrmals eingebleut hatte, wir müssten am nächsten morgen um 07:00 Uhr auf brechen, da wir 30km zu bewältigen hätten, waren wir am 23.08.13 pünktlich zum Aufbruch bereit. Ronald und die Mulis, die uns für den ersten Teil der Strecke zur Verfügung standen, allerdings nicht. Und so brachen wir erst gegen 07:50 Uhr auf. Ronald und der Mulitreiber hatten es nun ziemlich eilig und ließen das die Tiere spüren. Das war auf die Dauer ziemlich stressig und so konnten wir den Ritt teilweise nicht so recht genießen. Caro ist daher die letzten 2 Stunden des Aufstiegs lieber zu Fuß gegangen. Sowieso schien Ronald nicht zu wissen, dass für uns Gringos der Weg das Ziel ist und nicht der nächste Ort. Das war etwas schade, auch wenn wir versuchten, uns nicht hetzen zu lassen. Hinzu kam, das Ronald den letzten Bus von Choctamal nach Chachapoyas um 17 Uhr erwischen musste und wir ja schließlich 30 km vor uns hatten. So spornte er ständig zur Eile an.
Die ersten fünf Stunden gingen nur bergauf, immer tiefer in den Nebelwald. Wir hatten Glück auf den Mulis, genauer gesagt einem Esel, einem Pferd und einem Muli, sitzen zu können. Ronald und der Mulitreiber mussten die Strecke zu Fuß zurücklegen und versüßten sich das Ganze mit Kokablättern und Kokain, welches der Mulitreiber in einem großen Beutel dabei hatte.
Nach fünf Stunden erreichten wir den Gipfel auf 3600m und hatten einen wunderschönen Ausblick über das vor uns liegende Tal. Ab hier ging es die letzten 2 Stunden zu Fuß weiter, hauptsächlich bergab. Wir kamen dann auch rechtzeitig um 16:50 Uhr in Choctamal an. Ronald wartete allerdings vergeblich auf den Bus. Erst gegen halb sieben fand er eine Mitfahrgelegenheit nach Chachapoyas.
Wir vier machten es uns in unserer netten Unterkunft mit (endlich) warmer Dusche gemütlich, es gab wieder ein leckeres Abendessen und natürlich das obligatorische Feierabendbier. Diese Nacht schliefen wir alle sehr gut und lange, da wir am nächsten Morgen erst um 10 Uhr zur Weiterfahrt nach Kuelap abgeholt wurden.
Tag 4 – Kuelap
Am letzten Tag unserer Tour (24.08.2013) hatten wir genügend Zeit für ein ausgedehntes Frühstück. Es gab zwar mal wieder nur das übliche Brot mit Erdbeermarmelade aber wenigstens konnten wir gemütlich unseren Kaffee trinken. Gegen 10:15 Uhr kam dann der Bus mit den anderen Tagesausflüglern und wir fuhren ca. 2 1/2 Stunden zur Ausgrabungsstätte Kuelap. Diesen beeindruckenden Ort hatten wir bereits tags zuvor von weitem auf einem 3000m hohen Felsplateau thronen sehen.
Kuelap wurde von den Chachapoyas gegründet, vermutlich war es ursprünglich nicht als Festung gedacht, das ist allerdings noch nicht abschließend geklärt. Man ist sich auch nicht sicher, ob es ein dauerhaft bewohnter Ort war. Nach langer Belagerung wurde schießlich auch Kuelap von den Inkas erobert. Vermutlich durch aushungern seiner Bewohner. Den Einfluss der Inkas erkennt man zum Beispiel an den später erbauten, quadratischen Häusern. Die Chachapoyas bauten ihre Häuser rund. Erst seit einem Jahr lässt die peruanische Regierung etwas Geld in diese archäologische Stätte fließen, auch um den Tourismus hier zu fördern. Manche munkeln, Kuelap würde das nächste Machu Picchu werden. Mittlerweile ist kein vierstündiger Aufstieg mehr notwendig, um Kuelap zu erreichen. Der Bus lädt einen unterhalb des Dorfes ab und in zwanzig Minuten (je nach Fitness) ist man oben. Als wir dort waren, lief außerdem gerade eine Umfrage zum Bau einer Seilbahn hoch nach Kuelap.
Für uns war es auf jeden Fall ein sehr gelungener Abschluss der Tour, vor allem, da wir ja bereits vorher Reste der Chachapoya Siedlungen im Dschungel besucht hatten. In Kuelap schloss sich somit der Kreis. Nach ca. 4stündigem Aufenthalt in Kuelap und einem Mittagessen in Choctamal ging es wieder zurück nach Chachapoyas.
Fazit: Kuelap und gerade auch die umliegenden, vom Dschungel überwucherten Chachapoya Siedlungen sind absolut beeindruckend und sehenswert. Wie schon gesagt gefiel uns an der Tour nicht so gut, dass unser Guide immer auf der Flucht zu sein schien. Ich denke, da fehlt noch das Verständnis für den Touri, der jedes Detail in sich aufsaugen will. Die gesamte Tour wurde von unserem Hostel Revash geplant und umgesetzt.
5 Kommentare
Wow, einfach nur toll! Ich muss auch unbedingt mal nach Peru (so in 20 Jahren hätte ich dann wieder Zeit)
Ach quatsch, das geht auch früher! Haben hier auch Familien auf Reise getroffen.
[…] Perus hat einiges zu bieten. Ringsum sind sowohl kulturelle als auch natürliche Highlights wie Kuelap und der Gocta Wasserfall zu finden. Untergekommen sind wir im Hostel Revash, eine Empfehlung vom […]
[…] Wege führen nach Kuélap, beispielsweise eine mehrtägige Wanderung. Wer allerdings nicht so viel Zeit hat, der kann auch sehr kurzfristig einen Tagesausflug bei einem […]
[…] von Ecuador nach Peru in 7 Schritten über den Landweg. Unser Ziel war Chachapoyas, wo sich mit Kuelap ein zweites Machu Picchu befinden soll. Wir hatten uns für die unbekannte und abgelegene Grenzstation La Balza entschieden, da wir […]
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