Martin Merten
Fulltime-Reiseblogger, Autor, Content Creator // Kreativer // Ideenfinder // Impulsgeber // Perfektionist // Genießer // Ironiker
Dieser Artikel hat diesmal nichts mit Reisen selbst zu tun, sondern eher mit Kommunikationsmitteln, die man als Reisender oder als Blogger nutzt. Wir wurden während der Reise immer wieder mal gefragt, wo wir unsere Visitenkarten haben machen lassen. Deswegen hier ein kleiner Erfahrungsbericht über einen Anbieter, den wir kürzlich testeten …
Da uns nach der Weltreise die Visitenkarten ausgegangen sind, wollte ich ein paar neue nachbestellen. Dabei bin ich auf den Anbieter Moo gestoßen. Optisch macht die Website was her und die Produkte sind vielfältig. Besonders die Visitenkarten mit der „Printfinity“ Option hatten es mir angetan.
Printfinity? Was ist das? Moo sagt: „…es ist unsere einzigartige Technologie, die es Ihnen ohne Aufpreis erlaubt, für jede einzelne Karte im Päckchen ein anderes Design oder Foto zu verwenden.“ Super Sache, denke ich. Mit den vielen Fotos unserer Reise macht das bestimmt optisch was her! Und die Karten sind sogar auf Recyclingkarton bestellbar.
Also habe ich mich hingesetzt die Visitenkarten Vorlagen von Moo runtergeladen, bis zu 50 Fotos rausgesucht, bearbeitet und als einzelne Dateien abgespeichert. Denn man muss sie auch alle einzeln hochladen. Ganz schön zeitaufwendig. Aber was tut man nicht alles, um ansprechende Visitenkarten zu haben. Die machen doch einen viel besseren Eindruck.
Ich hab die Daten doppelt geprüft, so wie ich es als Kommunikationsdesigner gelernt habe, und dann hoch geladen. Jetzt hieß es nur noch auf die Karten warten. Das reimt sich sogar. Der ganze Spaß sollte um die 42,- EUR kosten.
Nach 11 Tagen waren die Karten endlich da. Voller Vorfreude packe ich die Karten aus. Sie fühlen sich super an und die Druckqualität der Fotos ist auch ganz ok. Aber dann drehe ich die Karten um und traue meinen Augen nicht.
Was ist denn da passiert? Die Kontaktdaten sind nicht mittig ausgerichtet, so wie auf meiner hoch geladenen Druckvorlage. Es sieht alles schief und krumm aus. Der Abstand vom Inhalt zur linken Schnittkante beträgt 0,7 mm und zur rechten 0,3 mm.
Moo nennt das „kleinere Abweichungen“. Ich nenne das mangelhafte Ware. Das kann ich als Designer mit Druckerfahrung natürlich so nicht akzeptieren. Das wäre ja peinlich, wenn jemand so eine Karte von mir in die Hände bekommt. Und wenn ich erst darüber nachdenke, dass ich solche Karten vielleicht für einen Kunden bestellt hätte. Nee, also das geht gar nicht.
Also schreibe ich eine böse E-Mail, in der ich schreibe, wie böse ich darüber bin solche Karten geliefert zu bekommen. Schnell bekomme ich eine Antwort und mir wird zugesagt, neue Karten in Expresslieferung zu bekommen. Es wurde sogar zugegeben, dass es sich um einen Fehler im Druckprozess handeln musste. Mir wird versprochen „der Neudruck sollte aber akkurater zugeschnitten sein“.
5 Tage danach halte ich die „Expresslieferung“ in den Händen und siehe da: Mir wurden erneut fehlerhafte Karten mit dem gleichen Druck- oder Schnittfehler zugesendet. Das soll wohl ein schlechter Scherz sein! Aber Moment, bevor ich bei der Kundenhotline meine Wut rauslasse, checke ich noch einmal meine hochgeladenen Dateien. Vielleicht war es ja doch mein Fehler. Fehlanzeige, mit meinen Dateien ist alles in Ordnung.
Diesmal rufe ich gleich bei Moo an und frage wie es dazu kommt, dass man mir zweimal mangelhafte Visitenkarten schickt. Man weicht mir aus und betont, dass man ein Design lieber nicht mittig anlegen sollte. Man könne nicht garantieren, dass die Karten fehlerfrei gedruckt und geschnitten werden. Da fehlen mir einfach nur die Worte.
Moo bietet an sich interessante Produkte an. Leider scheint es keine Qualitätskontrolle zu geben. Und leider kann Moo auf Nachfrage keine einwandfreien Produkte garantieren. In diesem Fall Visitenkarten mit Printfinity Option. Das ist nicht akzeptabel. Auch aus Sicht als Designer kann ich Moo nicht empfehlen. Wenn mich ein Kunde beauftragt, ihm eine Visitenkarte zu gestalten und drucken zu lassen und ich ihm dieses Ergebnis vorlegen würde, wäre ich den Kunden los.
Das Geld habe ich ohne Widerworte erstattet bekommen. In Zukunft werde ich aber einen Bogen um diesen Anbieter machen. Mit der Konkurrenz hatte ich bisher noch nie Probleme. Die können zwar nicht Printfinity, dafür aber mittig.
11 Kommentare
Da hilft nur testen. Wir „Gestalter“ haben ein anderes Auge auf und für solche Sachen als „KUNDE XY“.
Ich habe mit Flyeralarm.de schon gute, letztens aber auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Der mir am aktuellsten zugetragene Tip ist: http://www.wir-machen-druck.de !
Preislich sehr attraktiv. Qualität wird sich zeigen.
Danke für den Tip! Die werden wir mal testen!
Endlich sagt das mal jemand! Alle schwärmen immer von Moo, Design und Angebot klingt auch wirklich gut, aber die Qualität reicht einfach nicht. Ich habe vor ein paar Jahren mal ein Probepäckchen drucken lassen und da war leider auch ein riesen Versatz drin…
Die Vorderseiten mit eurem Logo und den tollen Fotos sehen dafür aber umso besser aus!
🙂 Das Logo ist allerdings auch ziemlich schirf gedruckt. Weil die meisten Bilder so unruhig sind, sieht man das natürlich nur bei genauerem hinschauen.
Was für ein doofer Spruch! “Druckdaten lieber nicht mittig anlegen“ Als wäre es deine Schuld gewesen. Das ist nur ein Eingeständnis ihrer eigenen Schwäche.
Und “Printfinity“ ist ja wohl kein Hexenwerk! Ordnet man halt verschiedene Designs auf den Druckbogen an.
🙂 Kennst du denn noch einen anderen guten Anbieter?
Ich habe bei MOO mal die Luxe Karten gedruckt. Die waren super. Allerdings glaube ich, seitdem sie immer bekannter werden, auch immer mehr schludern und dann eben nicht mehr gucken können, ob das alles so korrekt ist mit dem Ergebnis. Finde ich schade, ansich haben sie ja gute Produkte.
Bei flyeralarm kann man auch mal solche oder solche Ergebnisse bekommen. Da ja die unterschiedlichsten Druckereien für flyeralarm drucken, kann man mal sehr gute, mal eher schlechte Ergebnisse bekommen. Gute Erfahrungen hab ich noch mit laserline gemacht, aber ob die Printfinity machen, weiß ich nicht. Ansonsten kann man so etwas auch mit seinem Drucker vor Ort absprechen. Auch preislich habe ich da gute Erfahrungen gemacht.
Danke für deinen Kommentar Miriam. Da hast du recht mit Flyeralarm. Laserline probieren wir dann vielleicht noch nächstes Mal.
Oha, ich bin erschrocken diesen Artikel aus 2014 zu lesen. Eine Kundin hat sich hier Visitenkarten vor wenigen Wochen bestellt und nicht mal der Beschnitt war im rechten Winkel, das Motiv verrutscht.
Die haben eine super tolle Website, sehr gutes Papier und bieten für einen passablen Preis Lackdruck an. Nur leider hapert es dann an dem, woran es wirklich ankommt: dem Druckergebnis.
Unglaublich, dass es drei Jahre später immer noch so ist! Scheinen ja nichts geändert zu haben
Leute……bestellt doch nicht alle im Internet.Geht in eine Ortsansässige Druckerei, die können das auch.
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