
Happy Buddha – Unterwegs in den Bergen von Dalat
Zum Lang Biang auf 2167 Meter.
Am 19.02.14 machten wir uns gegen 19:30 Uhr mit dem Nachtbus auf nach Nah Trang, wo wir nach einer unbequemen Nachtfahrt im weit weniger komfortablen als von Peru gewohnten Schlafbus am nächsten morgen gegen 6:30 Uhr eintrafen. Nach einem Frühstück in einem von Russen belegten Hotel ging es dann um 7:30 Uhr noch einmal 5 Stunden im Sitzbus weiter in die Berge nach Dalat. Die Beinfreiheit in den Bussen fällt hier wider erwarten recht großzügig aus, vor allem im Vergleich zu den Bussen in Ecuador und insbesondere Costa Rica. Gegen 13 Uhr trafen wir dann in unserer vorläufigen Bleibe (Le Phuong Hotel) ein. Wieder ein von Lonely Planet empfohlenes Hotel, wieder mit 20,-$ ohne Frühstück zu teuer für Preis/Leistung. Aber wir waren echt zu faul und kaputt, um direkt nach einer Alternative zu suchen. Das verschoben wir auf den Nachmittag.
Nach einer flotten Dusche hieß es erstmal dringend den Magen zu füllen. Leider ist es in Dalat äußerst schwierig ein gutes Restaurant zu finden, wir hatten dabei keinen Erfolg. Das Essen war eher mäßig, sowohl im Da Quy als auch im Chocolate Cafe, beide vom Lonely Planet empfohlen. Es gibt auch noch zwei hochpreisige Restaurants, vielleicht hat man da mehr Glück, die waren uns allerdings zu teuer.
Nach dem bescheidenen Mahl informierten wir uns bei Highland Holiday Tours über Aktivitäten, die sich rund um Dalat unternehmen lassen und buchten eine Wanderung zum Lang Biang Berg. Nach so einer langen Busfahrt und wenig Bewegung in den letzten Wochen würde uns das bestimmt gut tun. Man kann die Wanderung auch gut auf eigene Faust machen, aber wir wollten ein bisschen Gesellschaft beim Wandern. Anschließend suchten wir uns noch ein neues Hotel, diesmal für 300.000 Dong, also 15$.
Am nächsten morgen ging es dann um 08:30 Uhr mit Son, unserem Guide für diesen Tag, los. Zunächst ging es mit dem Auto für eine halbe Stunde Richtung Süden, vorbei an den unzähligen Gewächshäusern, die hier hauptsächlich Rosen und Lilien gedeihen lassen.
Gegen 9:00 Uhr starteten wir Richtung Gipfel Nummer eins, dem Lang Biang, mit 2167 Metern der höchste Berg in Südvietnam. Es ging schon bald steil bergauf und jetzt merkten wir erstmal, wie fit wir in Neuseeland und Peru waren. Wir waren schon bald kräftig am Schnaufen und ich fragte mich, wie wir so gewaltige Treks wie den Keplertrek in Neuseeland mit dem großen Backpack geschafft hatten!? So schnauften wir also bergauf, während Son mühelos und mit unserem Picknick bepackt den Berg hinauf spazierte. Das schlimmste Stück begann dann etwa 1 km vor dem Gipfel: der Rest des Weges musste über steile Treppen erklommen werden. Das weckte Erinnerungen an Machu Picchu, allerdings waren wir da echt topfit.
Obwohl wir uns fühlten wie die letzten Luschen, erreichten wir den Gipfel auf 2167m dann doch nach 1 3/4 Stunden und einer viertel Stunde früher als die meisten von Sons Kunden. Das tröstete uns natürlich. Jetzt gab es erst einmal ein leckeres Picknick mit Baguette und leckeren Früchten und wir genossen die Aussicht.
Anschließend machten wir uns an den Abstieg und wanderten dann zu den zwei Geschwisterbergen. Auf dem Weg unterhielten wir uns mit Son, wir tauschten Wörter in deutsch und vietnamesisch, Sprachen über sein Englischstudium und dies und jenes. Als ich ihn darauf ansprach, dass Vietnam ja sehr lange Zeit fremd bestimmt war, erst die Chinesen, dann die Franzosen und dann kamen die Amis, wollte er da gar nicht drauf eingehen. Zu mir sagte er: „Das ist vergangen, wir wollen nicht zurück blicken, sondern nach vorne, in eine gute Zukunft.“ Ja recht hat er – das sagen wir in Deutschland ja auch, wenn wir auf unsere Vergangenheit angesprochen werden.
Als wir schließlich wieder am Hotel eintrafen, waren wir ganz schön kaputt. Noch vor 2 Monaten war eine 5 stündige Wanderung unsere leichteste Übung aber jetzt – alles tat weh, ich hatte Druckstellen von meinen Schuhen und leider bekomme ich plötzlich immer Blasen an beiden Fersen. Wie soll das bloß in Nepal funktionieren?
Früh übt sich
Hier probier! Reiswein
Crazy House
Crazy House
Crazy House
Crazy House
Trainstation
Dalat
Mit dem Motorbike zur Countryside.
Am nächsten Tag, 22.02.14, unternahmen wir noch eine Motorbike Tour ins Umland, der sogenannten Countryside. Da Martin und ich noch nie selbst ein Moped gefahren sind, hatten wir die Tour ebenfalls bei Highland Holiday Tours gebucht. Es war eine sehr schöne Erfahrung, das Land auf diese Weise, wenn auch nur hinten drauf, zu erkunden. Wir besuchten unter anderem die Gewächshäuser und besichtigten eine Seidenfarm. Wir besuchten auch eine Kaffeeplantage die unter anderem den berühmten Kopi-Luwak-Kaffee herstellen. Das wussten wir allerdings erst, als wir dort ankamen. Wir dachten wir besuchen eine „normale“ Kaffeeplantage.
Der Kaffee wird vom Fleckenmusang, einer Schleichkatze, gefressen und dabei nur das Fruchtfleisch verdaut. Die Kaffeebohne wird fermentiert wieder ausgeschieden und daraus der Luxuskaffee gewonnen, der zu mehreren hundert Euro/Kilo verkauft wird. Viele Kaffeefirmen werben damit, dass die Bohnen Wildsammlungen sind. Das stimmt aber fast nie, wir haben gesehen wie diese armen, teils wild gefangenen Tiere gehalten werden nur damit irgendwelche reichen Schnösel damit angeben können, diesen Trendkaffee zu trinken. Es ist wirklich widerlich, besonders dass alle Touristen, die wir dort gesehen haben, keinerlei Skrupel hatten, den Kaffee zu probieren oder gar zu kaufen. Obwohl direkt daneben die Tiere in ihren winzigen Drahtkäfigen hockten. Alle sagen „Oh, wie schrecklich!“ und kaufen trotzdem den Kaffee. Unglaublich, wirklich! Und zu Hause regen sie sich über die Missstände in der Tierhaltung auf. Aber das ist ja was anderes, hier in Vietnam, dass betrifft uns ja nicht. Es tut mir leid aber das hat uns so angewidert. Für alle, die das Thema näher interessiert, bei Peta findet ihr weitere Informationen dazu.
Nach diesem eher unschönen Stop fuhren wir zum Elephant Wasserfall und Linh An Tu Tempel, was unsere Stimmung wieder aufhellte.
Zum Schluss schauten wir uns in Dalat selbst noch das Crazy House an, was wirklich verrückt ist und die alte Bahnstation. Wir empfanden beides als nicht sehenswert, aber macht euch selbst ein Bild davon. Im Gegensatz zur Landschaft hat die Stadt Dalat selbst uns nicht gefallen. Das Gefühl wurde kurz vor unserer Abreise noch verstärkt, da wir ein sehr unschönes Erlebnis hatten – eigentlich das schlimmste unserer bisherigen Reise:
Wir wollten bevor es zum Flieger ging noch zu Abend essen und probierten dafür ein Restaurant um die Ecke aus (Quan Nhi Restaurant). Wir wurden freundlich empfangen und bekamen mit unseren Getränken Erdnüsse und Reisbrot serviert. Wir verstanden es als Gruß aus der Küche. Und das Essen war eigentlich ganz gut, doch als wir die Rechnung bekamen trauten wir unseren Augen nicht. Die Snacks wurden uns teuer berechnet (40.000VND), ebenso die Feuchttücher. Statt kleiner Gerichte wurden uns große und statt zwei Cola drei berechnet. Das war insgesamt 1/3 mehr, der von uns verlangt wurde! Wir sagten bescheid, und wir bekamen eine neue Rechnung, die zwar etwas korrigiert wurde, aber immer noch falsch war. Das ging insgesamt dreimal und dann war sie immer noch nicht richtig, die Snacks wollte er weiterhin berechnen. Als wir wieder sagten, dass es falsch sei, wurde der Chef laut und sagte immer nur: „No speak, no speak!“. Keiner der anderen vietnamesischen Gäste hatte diese Snacks vorher bekommen. Ich war schon kurz davor einfach zu bezahlen, aber Martin wollte das nicht mit sich machen lassen. So ging ich Geld wechseln, damit wir den richtigen Preis passend bezahlen konnten. Als wir das Geld passend hinlegten, fing der Chef an „No, no, no!“ zu rufen. Wir sagten ihm, dass er doch die Polizei rufen soll. Die Situation war wirklich brenzlig und wäre fast eskaliert. Aber als wir merkten, dass er sich nicht mehr rühren würde, standen wir schließlich auf und sind einfach gegangen. Wir fürchteten, dass er oder einer der 6 Bediensteten hinterher kommen würde, aber es passierte nichts. Der wollte uns einfach abzocken und schauen wie weit er gehen kann. Unglaublich, danach hatten wir erstmal die Schnauze voll von Vietnam.
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5 Kommentare
[…] im Krusty Land Achterbahn gefahren. Wir besichtigten die aufwendigste Bambusbrücke, den größten Happy Buddha und den höchsten Berg der Welt und sind mit dem Quad durch die Wüste geheizt. Verrückt! […]
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