Martin Merten
Fulltime-Reiseblogger, Autor, Content Creator // Kreativer // Ideenfinder // Impulsgeber // Perfektionist // Genießer // Ironiker
Die Kap-Halbinsel, auch Cape Peninsula genannt, liegt südlich von Kapstadt. Während unserer 3-wöchigen Rundreise durch Südafrika waren wir erstaunt wie viel die Kap-Halbinsel zu bieten hat. Sie hat aber genau unseren Geschmack getroffen, mit ihren schroffen Klippen und der rauen Natur.
Wir fanden die Peninsula deutlich spektakulärer als Kapstadt selbst. Auch wenn Kapstadt natürlich mit der Lage und dem Tafelberg einmalig ist. Wir sind aber auch nicht wirklich die Stadt-Typen. Im Endeffekt haben wir uns geärgert, dass wir mit 2 Tagen zu wenig Zeit hier eingeplant haben. Nächstes mal dann umso mehr. Als Wander- und Naturliebhaber könnte man hier mehrere Wochen verbringen!
Einen Tag haben wir die Peninsula auf eigene Faust mit unserem Mietwagen erkundet und den anderen Tag machten wir eine Tagestour mit Fairaway. Die beiden Local Guides Amanda und Marshallene waren große Klasse und haben uns ihre Heimat näher gebracht. Was wir alles erlebt haben, hielten wir auch in Videoform fest (siehe unten).
Von den steilen Klippen am Cape Point hast du eine atemberaubende Aussicht auf die Kap-Halbinsel. Wir hatten leider nur eine Stunde Zeit am Cape Point. Und vom Parkplatz aus muss man noch circa 15-20 Minuten zum Leuchtturm hinauf laufen. Es gibt immer wieder tolle Aussichtspunkte auf dem Weg.
Wer auf Toilette muss, sollte am besten die WCs am Parkplatz nutzen. Auf dem Weg zum Leuchtturm gibt es auch noch welche, die waren aber geschlossen, als wir da waren.
Es gibt auch die Möglichkeit über den Lighthouse Keeper’s Trail bis zur vordersten Spitze zu laufen. Die Wanderung dauert insgesamt circa eine Stunde hin und zurück. Der Trail ist dann nächstes mal fällig.
Wenn wir nochmal am Kap sind und mehr Zeit haben, machen wir sicherlich eine der vielen Wanderungen. Vom Cape Point Parkplatz aus startet beispielsweise auch der 5-tägige Hoerikwaggo Trail. Der Trail geht bis zum Tafelberg und hört sich wirklich spannend an.
Das Kap der Guten Hoffnung ist der südwestlichste Punkt Afrikas. Nicht der südlichste. Der südlichste Punkt ist Kap Agulhas. Trotzdem ist hier immer die Hölle los zum Foto machen.
Es ist eigentlich total bescheuert. Auf dem Weg zum Kap der Guten Hoffnung sahen wir schon die ganzen Reisebusse und dachten uns „Sollen wir uns das nicht sparen?“.
Aber es ist einfach einer dieser Spots, an denen man einfach mal ein Foto gemacht haben muss. Vor allem wenn man schon mal da ist. Genauso wie in Ecuador, wenn man auf dem Mitad del Mundo (Äquator Denkmal) steht. Und natürlich musst du dich in die Schlange einreihen, um ein Foto zu machen. Wir hatten Glück und haben eine Lücke erwischt, in der nur sehr wenige Leute da waren.
Wenn du Zeit hast, kannst du auf die Steilklippen klettern und die Aussicht genießen oder sogar die ganze Küste entlang wandern. Der Cape of Good Hope Trail geht insgesamt 2-3 Stunden hin und zurück.
Der Chapman’s Peak Drive gehört für mich zu den schönsten Küstenstraßen die ich je gesehen habe. Wir sind die Straße zweimal gefahren. Einmal um den Sonnenuntergang zu genießen und einmal tagsüber in Richtung Hout Bay.
Da in Südafrika Linksverkehr ist, macht es Sinn nur in Richtung Hout Bay die Küstenstraße zu fahren. So hast du bei der engen Straße keine Probleme und kannst sofort in die Parkbuchten hinein. Von der anderen Seite ist das eher schwierig. Insgesamt gibt es circa 3-4 Parkbuchten. Die erste ist direkt mit Blick auf den Noordhoek Beach (siehe 6. unten).
Auf chapmanspeakdrive.co.za kannst du den aktuellen Status verfolgen, ob die Straße geöffnet ist und du gute Sicht hast. Oder ob der Drive wegen Steinschlags, starkem Wind oder Unwetter geschlossen ist.
Spektakulär! Jeden Donnerstag Abend treffen sich die Anwohner der Kap-Halbinsel (die Leute aus Kapstadt nehmen ebenfalls den Weg auf sich), um an den Cape Point Vineyards einen absolut spektakulären Sonnenuntergang zu genießen – beim sogenannten Thursday Market.
Dazu kann man diverse Weinsorten probieren oder sich an einem der vielen leckeren Imbissstände (vergleichbar mit Food Trucks) satt essen.
Wenn das Wetter perfekt ist, sieht man direkt von den Weinbergen aus wie die Sonne im Meer und gleichzeitig im See des Weinbergs versinkt – etwas vergleichbares habe ich noch nicht gesehen.
Ich war so damit beschäftigt den Sonnenuntergang zu genießen, dass ich glatt vergessen habe diesen auch so schön festzuhalten. Manchmal sollte man aber auch den Moment genießen! Hier sieht man aber ganz gut wie es sein kann: Cape Point Vineyards
Seal Island? Ja, wir haben auch erst gedacht, die Insel gehört dem Ex-Mann von Heidi Klum. Hier geht’s aber um südafrikanische Seebären, die sich ein winzig kleines Inselchen von 2 Hektar als Lebensraum ausgesucht haben.
Und ganz nach dem Motto „Wer ist hier der Boss!?!“ sieht wohl der tägliche Kampf auf Seal Island aus, um sich einen begehrten Platz zum Sonnenbaden zu suchen.
Wir sind zum beobachten der Seebären circa 15 Minuten mit einem Boot von Hout Bay hinausgefahren. Wir konnten sie beobachten, wie sie sich auf kleinen Felsvorsprüngen drängen, um ein Flecken zum Sonnenbaden abzubekommen und wie sie sich im Wasser auf der Jagd nach Fisch tümmeln.
Wirklich lange kann man sie leider nicht beobachten und das Boot macht leider schon wieder kehrt. Beeindruckend ist es trotzdem zu sehen. Wer noch nie Seebären in freier Wildbahn gesehen hat – vor allem so viele auf einem Fleck – für den wird sich die Tour lohnen.
Kurz bevor der Chapman’s Peak Drive Richtung Hout Bay richtig anfängt, geht eine Straße zum Noordhoek Beach ab. Wie wir gesehen haben, ist der Strand genauso beliebt, um den Sonnenuntergang zu genießen, wie die Cape Point Vineyards. Die Sonne geht quasi genau in der Mitte des Strandes unter. Wie in einem kitschigen Film.
Der Strand ist 8 km lang und zählt zu den unberührtesten Stränden der atlantischen Kap Küste. Besonders bei Reitern ist der Strand beliebt. In Kommetje und Noordhoek gibt es einige Reitschulen, bei denen man Touren buchen kann.
Wir wohnten in Simon’s Town. Ein großer Vorteil dort zu wohnen ist, dass man direkt am Boulders Beach wohnt und die Pinguin-Kolonie (ca. 3000 Brillenpinguine) quasi direkt als Nachbarn hat.
Boulders Beach gehört zum Table-Mountain-National-Park. Wir sind allerdings nicht in den Park hinein gegangen. Denn es gibt einen kostenlosen Rundgang um den Strand herum, den Willis Walk, von dem man die Pinguine ebenfalls beobachten kann. Der Walk verbindet quasi beide Parkplätze. Viele Tiere drängten sich sogar bis ganz nah an den Zaun. Denn so wirklich groß ist das Areal für die Pinguine scheinbar auch nicht.
Unser kleiner Appell: Bitte die Tiere nicht anfassen, oder mit Blitz fotografieren. Wir haben zu viele Leute gesehen, die die Tiere fast schon bedrängt haben, nur um ein Foto mit ihnen zu machen. Und bevor du mit dem Auto wieder losfährst, bitte einmal unter dem Auto schauen, ob sich nicht ein Pinguin dort versteckt hat.
Das Weingut Groot Constantia existiert seit 1685. Es ist das älteste Weingut Südafrikas. Wir haben hier unsere Mittagspause eingelegt. Können wir nur weiterempfehlen. Besonders bei gutem Wetter draußen zu sitzen.
Danach haben wir eine Führung durch das Museum gemacht. Und ganz ehrlich, wir hätten nicht gedacht, dass die Geschichte von diesem Hof so spannend ist. Viele Infos zu Möbeln kennt man ja hier aus unseren Burgen und Schlössern. Aber das ganze Hintergrundwissen zu geheimen Tunneln, Geheimfächern, Sklaven und Intrigen war wirklich packend!
Es gibt auch noch ein Weinmuseum, das die Geschichte rund um den Weinanbau behandelt. Da waren wir aber nicht drin. Gesagt sei aber, dass ab 1778 Weine angebaut wurden, die sogar Napoleon oder Ludwig XVI. mundeten.
Die kleine Organisation „Original T Bag Designs“ liegt in Hout Bay und leistet Großes! Wenn du jetzt denkst, dass sind nur ein paar Taschen, Bilder und so’n Zeugs was man da kaufen kann, dann irrst du.
Alles was man in dem Laden kaufen kann wird aus alten Teebeuteln, aufgearbeitet, weiterverarbeitet und schließlich in liebevoller und künstlerischer Handarbeit zu Produkten entwickelt, die man kaufen kann. Die Angestellte Nomsa Mzuka führte uns herum und zeigte uns alle Produktionsprozesse. Wirklich alles ist aus Teebeuteln gemacht und das ist einfach unglaublich.
Das Schöne ist, dass die Organisation den Leuten vor Ort eine Perspektive liefert. Denn sie schafft Arbeit und Einkommen. Die Sachen, die dort hergestellt werden sehen nämlich nicht nur gut aus, sondern kommen auch gut an.
Ich hätte gerne die coole Giraffe mitgenommen (siehe Video unten), aber das war mir zu heikel im Koffer und Handgepäck. Wir haben uns für ein Bild entschieden, das jetzt unsere Küche ziert.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in Südafrika gigantisch. Wenn man nichts hat, dann hat man auch nichts und kommt in der Regel aus dieser Armut auch nicht raus. Das ist die traurige Realität.
Ein Besuch in den Townships bedeutet nicht, dass man ein schlechtes Gewissen haben muss, oder dass man sensationslustig ist. Wenn einem wirklich etwas daran liegt die Menschen kennen zu lernen, dann sollte man eine Tour buchen und sich ihre Welt zeigen lassen.
Im besten Fall noch von einem Guide aus dem Township, denn dann unterstützt man die Menschen dort gleich noch.
Unsere Empfehlung: Um die Kap-Halbinsel richtig zu erkunden macht es Sinn in einem der Orte auf der Halbinsel zu wohnen und nicht in Kapstadt selbst. Warum? Weil der Verkehr in und um Kapstadt herum eine riesige Katastrophe ist. Man braucht teilweise 1-2 Stunden Fahrtzeit von A nach B. In dieser Zeit könnte man längst irgendwo auf Tour sein.
Deshalb wohnten wir in Simon’s Town in der traumhaften Unterkunft Port of Call mit Blick aufs Meer. Hier würden wir auch wieder einchecken. Es war sicher, gemütlich und hatte die perfekte Lage. Vor allem das Frühstück war super und die Besitzer geben gute Tipps.
Und selbst von hieraus ist es noch eine gute halbe Stunde bis nach Cape Point und dem Kap der Guten Hoffnung. Man ist ungefähr in der Mitte der Halbinsel.
➜ Kurze Wanderungen am Cape Point und Kap der Guten Hoffnung
➜ Längere und Mehrtageswanderungen am Cape Point und Kap der Guten Hoffnung
10 Kommentare
[…] zum Krüger Nationalpark und bis in die Drakensberge. Über die Garden Route ging es bis zur Kap-Halbinsel, nach Kapstadt und in die Winelands. Von Kapstadt ging es wieder nach […]
[…] würde sie jederzeit wieder machen! Nächstes mal am liebsten sogar die Cape Point Tour bis zum Kap der Guten Hoffnung. Die hat aber auch ihren stolzen Preis (ab R 12900, ca. 880,- […]
[…] reicht fast nicht aus, um alles zu sehen und zu erleben. Noch mehr Zeit benötigst du sogar auf der Kap-Halbinsel. Da waren uns 2 Tage schon zu knapp. Die Kap-Halbinsel fanden wir sogar noch spektakulärer als […]
[…] nimm dir auf jeden Fall genügend Zeit. Manche Dinge musst du einfach gesehen haben! So auch das Kap der guten Hoffnung oder den Krüger […]
[…] vom Krüger Nationalpark, den Drakensbergen und über die Garden Route zur Kap-Halbinsel, nach Kapstadt und in die Winelands. Und mit jedem gefahrenen Kilometer ändert sich die […]
[…] Hermanus am Ufer der Walker Bay. Hermanus war unser letzter Stopp vor Kapstadt, bzw. bevor wir zur Kap-Halbinsel gefahren […]
[…] sie jederzeit wieder machen! Nächstes mal am liebsten sogar die Cape Point Tour bis zum Kap der Guten Hoffnung. Die hat aber auch ihren stolzen Preis (ab R 12900, ca. 880,- […]
[…] Gehört definitiv auch auf deine Liste der Südafrika Sehenswürdigkeiten! Es ist ein malerisches Weingut samt Museum und Verkostungsraum, übrigens sogar das älteste ganz Südafrikas. Du kannst hier deine Mittagspause einlegen und auf der Terrasse ein leckeres, einheimisches Gericht probieren. Hier findest du noch mehr Tipps zur Kap-Halbinsel. […]
[…] so aber mal im Ernst, warum hat uns das niemand gesagt! Alle haben uns gesagt, dass man für die Kap Halbinsel mit dem Kap der guten Hoffnung einen Tag einplanen muss, das würde reichen. Niemals, sagen wir […]
[…] einer Kap Halbinsel Tour zählen selbstverständlich Cape Point und das Kap der Guten Hoffnung zu den […]
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