
Neustart mit WE TRAVEL THE WORLD: Wege entstehen dadurch, dass man sie geht
Neustart mit WE TRAVEL THE WORLD: Wege entstehen dadurch, dass man sie geht
Lange liegt der Artikel schon fertig in unserem Backend und wartet nur darauf veröffentlicht zu werden. Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich ihn veröffentliche oder nicht. Ich möchte dir aber meine Gedanken und Ängste, die ich vor dem Schritt in die Selbständigkeit hatte, nicht vorenthalten. Vielleicht geht es dir ja gerade genauso? Ich freue mich über deinen Kommentar!
Arbeiten, Essen, Schlafen – raus aus dem Alltagstrott!
Drei Jahre ist es nun her, dass wir von unserer zehnmonatigen Weltreise zurück gekommen sind. Drei Jahre, in denen ich wieder völlig in den Alltagstrott aus Arbeiten, Essen, Schlafen und auf’s Wochenende freuen assimiliert worden bin.
Ich merke wie ich durch den Alltag hetze: „Scheiße, wieder Stau auf dem Weg zur Arbeit“, „Jetzt aber schnell Feierabend machen und zum Pferd“, „Schnell nach Hause, wir haben ja schon wieder 21 Uhr“, „Ich wollte doch noch was für den Blog machen“ und so geht es Tag ein Tag aus.
Ich scheine nur so durch die Wochen zu fliegen: bin ich mit einer Sache beschäftigt, bin ich gedanklich schon längst bei der Nächsten und erwische mich, wie ich ständig auf die Uhr schaue.
Eigentlich ist es noch schlimmer als vor der Weltreise, was sicherlich auch an der Entfernung zu meiner Arbeit liegt. Ich brauche morgens oft 1 ½ Stunden für 34km zur Arbeit. Irgendwie habe ich mich damit arrangiert. Nur wenn ich es anderen erzähle und die mich ungläubig anschauen, wird mir wieder bewusst, was für eine Zeitverschwendung das ist.
Jetzt oder nie – Neustart mit WE TRAVEL THE WORLD
Nun stehe ich erneut vor einer grundlegenden Entscheidung – wie damals vor der Weltreise. Seit fast einem Jahr schon habe ich ein schlechtes Gefühl im Bauch, wenn sich das Wochenende zu Ende neigt oder ich an die Arbeit denke. Auch nach der Arbeit kreisen meine Gedanken um all das, was liegen geblieben ist und was ich am nächsten Tag erledigen muss. Und das, obwohl mir die Arbeit als Projektmanagerin mit meinen Kunden und Projekten doch eigentlich Spaß macht.
Aber will ich das überhaupt noch? Will ich nicht mit Martin gemeinsam meine ganze Energie in den Blog und in unsere Ideen stecken? Versuchen, ob wir unseren Traum leben können?
Hatte ich das nicht alles schon einmal hinter mir gelassen? Wo ist meine Gelassenheit hin, die ich von der Weltreise mit in meinen Alltag nehmen wollte? Ich muss gestehen, die habe ich auf meinem Weg irgendwo verloren.
Ich weiß seit Wochen, dass ich den Schritt gehen muss. Einfach zum Chef zu gehen und zu sagen „Ich kündige“. Mich von dem Balast zu befreien, der mich Tag und Nacht begleitet und endlich mein, nein, unser gemeinsames Ding durch ziehen. Ich muss es probieren, ansonsten werde ich mich mein Leben lang fragen „Warum habe ich es nicht probiert?“.
Das bequeme Leben einfach so hinter mir lassen?
Ich frage mich, warum mir der Schritt diesmal so unglaublich schwer fällt? Ich habe mich an das Leben mit einem guten Gehalt gewöhnt. Ich habe den Luxus, nicht so sehr auf das Geld achten zu müssen. Ich kann sogar oft noch was am Ende des Monats zur Seite legen. Außerdem ist dieser Schritt nicht für eine begrenzte Zeit, in der ich hier alles aufgebe und auf Reisen gehe. Nein, ich muss weiterhin die Miete für die Wohnung und den Pferdestall bezahlen und mein Leben hier in Deutschland geregelt bekommen.
„Aber ist das nicht auch so ein Ding unserer Generation?”
Dass wir einfach nicht zufrieden sein können, mit dem was wir haben? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Liegt es daran, dass wir verwöhnt sind, dass wir einfach alles haben? Keine Entbehrungen zu kennen, wie unsere Großeltern? Die unseren Eltern bei brachten, dass ein guter Job, eine Familie und das eigene Haus das Zentrum des Lebens sind?
Der Mensch strebt immer nach dem, was er nicht hat. Und das ist auch gut so, denn sonst stünden wir heute nicht da, wo wir sind. Und so strebe ich nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
Ich möchte meine Energie nicht mehr in die Träume Anderer stecken, sondern in meine eigenen.
Wenigstens probieren! Wenns nicht klappt, dann klappt’s halt nicht
Wenn ich jetzt kündige, mache ich das nicht um auf Weltreise zu gehen und eine begrenzte Zeit von meinem Ersparten zu leben. Nein, ich würde mich komplett von einem festen Job lösen und versuchen, selbständig mein Geld zu verdienen. Keiner mehr, der meine Altersvorsorge und Krankenversicherung bezahlt. Auch wenn ich damit scheitere – dann habe ich es wenigstens versucht.
Aber vor allem wollen Martin und ich unsere Leidenschaft voran treiben und professionalisieren. Das Bloggen ist einfach unser Herzblut! Es ist so ein tolles Gefühl von dir, von euch, von unseren Lesern, immer wieder mit Begeisterung und Zuspruch bestätigt zu werden! Es macht uns einfach Spaß unsere Erfahrungen mit euch zu teilen und euch bei euren Plänen und Träumen zu unterstützen.
Und hier wollen wir in Zukunft noch mehr Energie rein stecken. Dabei wollen und müssen wir mit unserem Blog und allen Tätigkeiten (Fotografie, Film, Text, Design …) die dazu gehören aber auch Geld verdienen. Viele glauben, dass wir komplett von unserem Blog leben. Das stimmt nicht. Martin arbeitet als Freelance Kommunikationsdesigner und ich, nun auch freiberuflich, weiterhin im Projektmanagement. Wir haben ein regelmäßiges Einkommen durch den Blog, das ja. Aber alleine vom bloggen leben? Das ist harte Arbeit. Aber genau darauf haben wir richtig Bock!
Und wenn es nicht klappt? Na und? Dann haben wir es wenigstens versucht und können vermutlich sagen „war eine geile Zeit!“ Und außerdem: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Oder: am Ende deines Lebens bereust du nur die Chancen, die du nicht genutzt hast und nicht die, an denen du gescheitert bist!
Es hat mich fast ein Jahr gekostet, mich durchzuringen. Ein Jahr, in dem es mir nicht gut ging und die Gedanken sich immer nur um den Job und das nächste Wochenende drehten.
Schließlich habe ich es getan – und es fühlt sich gut an!
Wie Franz Kafka schon sagte: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Auf in ein neues Kapitel …
Stehst du vielleicht auch vor einer Entscheidung, die dein Leben komplett verändern wird? Wie geht es dir damit? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
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19 Kommentare
Liebe Caro,
ich sage nur Respekt, Respekt, Respekt! Ich drücke euch die Daumen, dass eure Wünsche und Träume wahr werden.
Viel Erfolg euch und würde mich freuen, weiter über so persönliche Artikel zu erfahren, wie es weiter geht.
Ich entspanne dann noch ein bisschen, denn bei mir wird es morgen auch neu und anders: Dann ist meiner erster Tag im neuen Vollzeitjob 🙂
Alles Liebe
Tanja
Hi Tanja,
danke für deinen lieben Kommentar 🙂 Ich wünsche dir einen tollen Start morgen, das alles so wird, wie du es dir vorstellst. Und ja, ich werde sicher mal ein Fazit ziehen und berichten!
LG
Caro
Liebe Caro,
genau an diesem Punkt befinde ich mich seit Monaten. Leider habe ich noch keinen Mut dazu gefunden und auch nicht die perfekte Organisation um auf Weltreise zu gehen und Einnahmen mit meinem Blog sind auch noch sehr überschaubar bis noch nicht da. Ich danke dir für deine ehrlichen Zeilen, das macht mir Mut! Doch reicht alleine Mut um ein neues Leben, genau wie ihr es vor habt, zu bestreiten und zu beginnen? Ich befürchte wir sitzen hier in Deutschland in einem Hamsterrad fest und jeder der sich lösen möchte braucht mehr als nur Mut. Mir macht es auch oft Kummer, dass verrückte Vorhaben wenig Zuspruch im Bekannten- oder Familienkreis finden.
Ich könnte wirklich weinen, weil ich endlich den Rest der so weiten und schönen Welt sehen möchte. Die Gefühle die du nach eurer Weltreise beschreibst kenne ich noch von meinem Urlaub in Thailand. Die Menschen sind so geerdet und einfach zufrieden. Zufriedenheit mit dem was man hat, wie du schon schreibst, ist der größte Reichtum. Ich bewege mich in kleinen Stücken näher an genau das eine Ziel – die Welt zu sehen und meiner Leidenschaft, dem Blog, nachzugehen. Die Eigentumswohnung vermietet und vom Raum her verkleinert und „nur“ zur Miete leben. Die monatlichen Fixkosten mit all dem Luxus den man durch die Medien aufgeschwatzt bekommt machen es einem noch schwerer den festen Job und sein Einkommen über den Haufen zu werfen – aus Angst man könnte seine Ausgaben nicht mehr beschreiten. Ja und ich denke es ist meist die Angst die einem verbietet gegen den Strom zu schwimmen und sich einfach mal von den Gefühlen und Intuitionen leiten zu lassen.
Kurz und Knapp – Hut ab! Ich folge euch schon einige Zeit und lese so gerne von euch. Genau das ist doch was euch Spaß macht und euch bewegt. Und das macht euch zum Vorbild, meinem Vorbild 🙂
Ich bin noch ganz am Anfang wenn ich sehe was ihr geschaffen habt. Großes Kompliment, nicht aufgeben, weitermachen und ja vielleicht (hoffentlich) komme ich schon ganz bald an diesen Punkt, nur steckt noch viel Arbeit darin.
Liebe Grüße aus Bonn sendet euch
André
http://www.bonnandtravel.de
Hi André,
wie schön einen so netten Kommentar aus meiner alten Heimat (Rheinbach bei Bonn) zu lesen.
Und ich glaube du sprichst wirklich vielen aus dem Herzen: brauchen wir überhaupt noch den neuen Fernseher, das neue Smartphone und das 500ste Outfit? Ich glaube, viele Leute, so wie du und ich, sind übersättigt von dem ganzen Konsum und wollen sich lieber wieder auf wertvolle Momente und ihre eigenen Träume besinnen. Wie lange der Kapitalismus, der auf den immer weiter wachsenden Konsumwillen der Bevölkerung setzt, bei uns noch bestehen kann?
Vielen Dank, für deine Worte – wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg! Schön, dass du mit uns reist 🙂
LG
Caro
Hallo Caro,
Ich kann sehr gut nach empfinden was da so in der gebrodelt hat. Zur Zeit geht es mir genauso.
Ich habe das Hsmdterrad in dem ich mich hier befinde absolut satt. Das ist für mich kein Leben. Das Leben sollte Spaß machen und vorallem Selbstbestimmt und Unabhängig sein. Mit meiner beruflichen Situation bin ich absolut unzufrieden. Aus diesem Grund habe ich vor ein paar Monaten beschlossen das es Zeit für eine Veränderung ist. Jetzt arbeite ich daran wie ich einen Blog aufbauen kann, was ich wie schreibe usw.. Grob gesagt will ich andere Online coachen damit sie eine geiles Leben führen können und ihre Ziele erreichen können. Zur Zeit bereiten wir auch noch unsere Weltumseglung vor. Frühjahr 2019 geht los. Der Anfang ist extrem schwer und die Zweifel sind auch noch da. Mein Freund& Familie stehen aber hinter mir, das macht es mir etwas leichter.
LG Melanie
Hi Melanie, vielen Dank für deinen Kommentar und deinen Zuspruch. Wow, dann hast du ja auch große Pläne für die Zukunft, hört sich echt spannend an! Weltumsegelung, wie cool! Das wäre allerdings nix für mich, wegen Seekrankheit 😛 Gut, dass deine Familie und Freunde hinter dir stehen, dass ist bei Martin und mir auch so.
Ich wünsche dir viel Glück für deinen Weg und das alles so klappt, wie du es dir vorstellst!
LG
Caro
Hallo Caro
Toll, dass Du diesen Schritt machst! Das klappt bestimmt prima, denn Du wirst ja etwasmachen, dass Dir richtig viel Spass macht. Und das ist das Wichtigste für gutes Gelingen!
Happy travels weiterhin
Esther
Hi Esther, danke für deinen Kommentar 🙂
Liebe Caro,
ich wünsche dir alles Gute auf diesem Weg! Deine Gedanken kann ich nur zu gut nachvollziehen. Unsere 10 monatige Weltreise neigt sich dem Ende zu und auch jetzt gibt es wieder viele Entscheidungen zu treffen – wo wollen wir leben, wie wollen wir Geld verdienen,… Es ist nie einfach, aber ich glaube dass sich jedes Risiko lohnt!
Liebe Grüße aus Panama,
Sandra
Liebe Sandra,
leider habe ich deinen Kommentar jetzt erst gesehen, danke dafür ???? Sicher seid ihr mittlerweile von eurer Weltreise zurück und müsst euch auch wieder im alltag zurecht finden. Wünsche euch in jedem Fall einen geschmeidigen Start!
Lg,
Caro
hallo
[…] April gekündigt! Wie schwer ich mich damit getan habe und was mich dazu bewegt hat, kannst du in diesem Artikel lesen. Und bisher kann ich nur sagen: Es war der richtige […]
Diesen bewegenden Artikel erst jetzt gefunden und gelesen! Respekt und Anerkennung! Und ein Zitat von Victor Hugo: Die Zukunft hat viele Namen. Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.
Ich wünsche Euch weiterhin Erfolg und Zuversicht.
Danke lieber Papa! Das ist ein wunderbares Zitat, dass ich mir gleich mal notieren muss :-*
Liebe Caro,
Dein Beitrag spricht mir gerade aus der Seele. Nach jeder Rückkehr aus Kanada fällt uns der Alltag hier schwerer und wir überlegen, ob wir nicht für immer dorthin ziehen sollten. Leider wird das aufgrund der privaten Situation (2 Schulkinder) nicht kurzfristig machbar sein. Aber wir planen schon fleißig…
Jetzt steht aktuell ein Jobwechsel bei mir an und ich ringe stark mit mir, die Komfortzone zu verlassen und diese Chance zu nutzen, um mich selbstständig zu machen. Mein Blog steht zwar erst am Anfang, aber wie Du sagst, ich möchte MEINE TRÄUME leben!
Vielen Dank für Deine offenen Worte!
Liebe Grüße von Sanne
Hey Sanne,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wow, Kanada, das klingt spannend und ja, sicher wäre dieser Schritt nicht einfach aber vielleicht der Richtige für euch. Ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft um diesen Weg zu gehen.
Viele Grüße
Caro
[…] Nochmal kurz für dich zur Erinnerung: 2017 im Frühjahr habe ich meinen angestellten Job als Account Managerin bei einer Digital-Agentur an den Nagel gehängt. Und dieser Schritt war bei weitem nicht leicht. Wie sehr ich mit mir gehadert habe und wie lange es im Endeffekt gedauert hat, ihn zu gehen kannst du in meinem Artikel dazu durchlesen. […]
Hey Caro,
Zur Zeit geht es mir sehr ähnlich. Ich bin Ergotherapeutin und arbeite in einer Praxis. Aber tu ich das wirklich für mich? Oder doch nur für einen festen Job, Haus, Freund Familie ? Es ist genau wie du sagtest, Arbeiten, Essen und aufs Wochenende freuen…
Mittlerweile weiss ich es ist Zeit die Leinen zu Lösen und die Segel zu setzen! Denn am Horizont ist die Welt noch nicht vorbei. Sie ist gross und möchte erkundet werden! Es ist die meine Regeln zu brechen und in Rahmen unserer jetzigen Möglichkeiten die Energie in unseren Blog zu stecken!
Vielen Dank für diesen Bereichernden Empathieschen Artikel!
Liebe grüsse, Sarah von den QueerMeerBloggern
Liebe Sarah,
grade erst sehe ich deinen Kommentar und auch, wenn du ihn schon vor über einem Jahr geschrieben hast, möchte ich darauf antworten. Vielen Dank für deinen Zuspruch. Jetzt bin ich neugierig – wie ist es mittlerweile bei dir? Bist du den Schritt in die Selbständigkeit gegangen?
Viele liebe Grüße
Caro
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