Nordosten Thailand: Entdecke kulturellen Reichtum abseits der Massen
Kleines Quiz vorab: Was siehst du, wenn du an Thailand denkst? Wahrscheinlich eins von zwei Bildern: Das eine ist ein opulent verzierter buddhistischer Tempel und das andere ein weißer Sandstrand mit Palmen und türkisfarbenem Wasser, umgeben von imposanten, tropisch begrünten Felsen.
Vielleicht noch ein buntes Disco-Tuk-Tuk, das durch Bangkok fährt? Dass du an Biogemüse, einfache kleine Tempel, traditionelle Bauernhäuser, buddhistische Feste, Felszeichnungen und sandfarbene Canyons denkst, ist eher unwahrscheinlich. Wenn doch, bist du ein seltenes Einhorn!
In diesem Artikel zeigen wir dir Thailand abseits des Massentourismus und fernab ausgetretener Touristenpfade. Übrigens Reisetipps zu Sehenswürdigkeiten in Bangkok findest im ausführlichen Artikel. Und weitere Tipps zu Alternativen Reisezielen in Thailand und Geheimtipps findest du hier.
Reiseführer Tipp: 555 Tipps für Bangkok
Hier geht’s zum ausführlichen Reiseführer – am Ende des Artikels haben wir dir auch eine Übersicht mit Reiseführern zusammengestellt.

Thailand ist mehr als Phuket, Krabi & Ko Samui.
Vergessen wir mal kurz die Klimaunterschiede. Im Größenvergleich reicht Thailand so etwa von Hamburg bis Sardinien und von Brüssel bis Wien.
Jetzt stelle man sich vor, die ganzen 35 Millionen Touristen des Jahres würden alle nur in Mailand und auf Korsika abhängen. So ungefähr ist das in Thailand. Dabei gibt es so viel zu entdecken! Beeindruckende Orte. Herzliche Orte. Verrückte Orte. Versteckte Orte. Und vor allem: Orte, an denen man zum Teil der einzige Europäer ist.

Der Isan – Willkommen im Land der ungestohlenen Schuhe
Der Isan (auch: Isaan) ist der nordöstlich gelegene Teil Thailands. Er grenzt im Norden und Osten an Laos, im Süden an Kambodscha und ist im wesentlichen identisch mit der Khorat-Hochebene, die im Schnitt um die 200 m über dem Meeresspiegel liegt.
Durch die umliegenden Höhenzüge regnet es dort etwas weniger als im Rest des Landes, und der sandige Boden verschluckt das Wasser relativ schnell. Darum ist hier alles etwas “trockener” für Thailändische Verhältnisse. Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sind allerdings trotzdem typisch tropisch.

Sehenswertes um Khon Kaen
Ecotourism als Family Business – Die Mekin Organic Farm bei Khon Kaen
Es gibt in ganz Thailand eine Reihe von traditionellen Biobauernhöfen mit Homestays, die sich auf nachhaltigen Tourismus spezialisiert haben. Hier kann man übernachten, am Farmleben teilnehmen und von der Erdbeere bis zur Papaya alles anpflanzen, ernten und weiterverarbeiten, was der Boden hergibt.

Auf der Mekin Organic Farm wird unter anderem Reisanbau nach herkömmlichen Methoden betrieben – ein spaßiges Unterfangen, besonders wenn man dabei die traditionelle Reisbauernkleidung trägt! Der selbstgebraute Reiswhisky hat zwar nicht viel mit Whisky zu tun, dafür ist er genauso violett wie der Sticky Rice, der hier in der Gegend zu jeder Gelegenheit gegessen wird.
Apropos Thai Food
Thailändisches Essen ist unendlich lecker. Aber auch scharf. Mit anderen Worten, was die Thais als milde würzig empfinden, geht bei uns als Höllenfeuer durch. Man befindet sich eigentlich ununterbrochen in einem Zwiespalt zwischen “Aber es ist so lecker” und „Aber es ist so scharf”.
Es gibt freilich auch neutralere Speisen, aber wer sich wirklich mal einheimisch ernähren möchte, kommt um ein paar Schweißperlen auf der Stirn nicht herum. Außerdem ist es nicht verkehrt, wenn man Koriander und Zitronengras mag – das kann man zwar auch irgendwie umschiffen, ist aber etwas umständlich. Diese knusprigen Insekten habe ich übrigens nur fotografiert, um damit anzugeben.

Klein, aber fein – Der Wat Chai Sri bei Khon Kaen
Dieser Tempel ist weniger golden (auch mal schön), dafür sehr alt. Seine Gemäuer sind mit einer Isanischen Sage bemalt, die von Göttern, Herrschern und Riesen handelt.
Wer etwas über die Laotische Geschichte des Isan, die Ursprünge seiner Architektur und Gebräuche lernen will, sollte hier mal vorbeischauen. Auf Google Maps ist der Ort allerdings nur zu finden, wenn man nach Wat Chaisi sucht.
Freundliche Dorfbewohner und buddhistische Mönche mit Smartphones gibt’s dort auch!

Wohnen nach Isanischer Tradition – Der Sila Homestay bei Khon Kaen
Wer mal in einem traditionellen Isanischen Bauernhaus übernachten möchte, kann das (zum Beispiel) beim Sila Homestay in der Nähe von Khon Kaen. Das Haus steht auf Stelzen, damit Menschen, Tiere und ggf. Wasser darunter stehen können.
Oben lässt es sich prima sitzen, in Blätter gewickelte Thai-Süßigkeiten herstellen (und essen) und Kaffee schlürfen. Auch der Brauch, dass man sich vor betreten eines Hauses oder eines Tempels die Schuhe auszieht, lässt sich von hier oben gut beobachten.



Sehenswertes um Roi Et
Roi Et – Heimat des größten stehenden Buddhas
Die 30.000-Einwohner Provinzhauptstadt Roi Et liegt etwa 100 Kilometer östlich von Khon Kaen. Hier findet alljährlich ein buddhistisches Fest namens Bun Pha Wet statt, mit einer bunten Parade durch die Stadt, einer abendlichen Lichtshow und unendlich vielem mehr.
Außerdem kann man Roi Et hervorragend bei einer Sightseeing Tour per Tuk-Tuk erkunden. Highlight ist dabei neben einer beachtlichen Streetart-Meile definitiv Wat Burapha Phiram – eine Tempelanlage mit dem höchsten Buddha-Standbild Thailands (68 Meter). Schon von Weitem sehr beeindruckend!

Ein Ort zum Staunen – Der Phra Maha Chedi Chai Monkhol
Am äußersten östlichen Zipfel der Provinz Roi Et steht auf einem kleinen Berg ein weiteres Superlativ. Mit 109 Metern ist das Phra Maha Chedi Chai Monkhol eins der höchsten Chedis Thailands. Die Anlage sieht ein bisschen so aus, als hätte der letzte König gesagt “Hier habt ihr tausend Tonnen Gold, baut mal was Schönes”.
Herausgekommen ist eine wahnsinnige Ruhe-Oase inmitten einer noch größeren Ruhe-Oase. 1001 Gold-Buddhas. Riesige Hallen auf goldenen Säulen. Ein Garten zum Lustwandeln. Alles bis ins kleinste Detail liebevoll verschnörkelt.
Und eine Aussichtsplattform mit einem wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft. Wenn du die Chance hast, hier mal einen halben Tag zu verbringen, auf jeden Fall machen!


Sehenswertes um Ubon Ratchathani
Am Rande des Wahnsinns-Ausblicks – Der Pha Taem Nationalpark
Ganz im Osten an der Grenze zu Laos liegt der Pha Taem Nationalpark. Hier findest du (unter anderem) irrsinnig hohe Klippen, von deren ungehindert begehbarem Rand aus du über den Mekong blicken kannst – und an deren Fuß einige uralte Felszeichnungen von Fischerei, Reisanbau, Menschen, Tieren, Händen und geometrischen Formen vor 3 bis 4.000 Jahren zeugen.
Wenn du etwas weiter wanderst, kannst du dir noch einen schönen Wasserfall zu Gemüte führen. Eigenes Wasser mitbringen lohnt sich wie immer trotzdem – es ist heiß und die Treppen haben Stufen.

Wohnen im Paradies – Das Tohsang Khongjiam Resort
Unweit des Pha Taem Nationalparks liegt das Tohsang Khongjiam Resort. Ich bin eigentlich kein Hotelfan, aber das hier ist kein Hotel. Es ist eine tropische Gartenanlage mit Zimmern, Pool und direktem Zugang zum Mekong.
Außerdem kannst du hier nach Laos rüberwinken (“Hallo” auf Laotisch = “sabaidi”), während du dir eine Thai-Massage gönnst. Wahlweise machst du eine Kanutour auf dem Mekong oder beobachtest Geckos und schlürfst dabei Cocktails. Es gibt immer einen Weg, adäquat zu faulenzen.


Sam Phan Bok – Der Grand Canyon Thailands
Ein weiteres Highlight im Nordosten Thailands ist Sam Phan Bok. Der “Grand Canyon Thailands”, frei übersetzt mit “3.000 Löcher” ist zwar größentechnisch nicht mit dem echten Grand Canyon zu vergleichen, sieht aber durchaus beeindruckend aus.
Seit Millionen von Jahren frisst hier der Mekong Löcher in den Sandstein und hinterlässt alle möglichen Formationen und Figuren. Man wird mit einem Jeep hinein gefahren und kann dann kletternd und gehend die Felslandschaft erkunden.
Sehr empfehlenswert ist es hier, ausreichend Wasser sowie einen Sonnenschirm dabei zu haben und schön viele Pausen einzulegen. Das ist wie Sport in der Sauna mit grandiosem Ausblick.

Magisches Märchen in der Dämmerung – Der Wat Sirindhorn Wararam
Atmosphärisch sehr schön und definitiv einen Besuch wert ist der Wat Sirindhorn Wararam etwa 40 Kilometer südlich vom Pha Taem Nationalpark.
Beste Besuchszeit: Vor und während, aber insbesondere nach Sonnenuntergang. Denn hier gibt es im Dunkeln ein ganz besonderes Spektakel zu beobachten – fluoreszierende Muster auf dem Boden und an der Rückwand des Tempels. Alice im Wunderland ist nichts dagegen!


Die Provinzhauptstadt – Ubon Ratchathani
In Ubon Ratchathani selbst findest du neben einem hervorragenden An- und Abreiseflughafen eine interessante Tempelanlage namens Wat Phra That Nong Bua.
Der dazugehörige Sri Maha Pho Chedi ist ein Chedi nach indischem Vorbild, der 1956 zur Feier des 2.500sten Geburtstags des Buddhismus gebaut wurde. Er beherbergt neben tonnenweise Gold und Schnörkeln auch ein paar goldige Spatzen, die hier ein- und ausfliegen.
Insbesondere in den Abendstunden leuchtet der Chedi sehr prunkvoll – ein Erlebnis auf Socken!

How to: Reisen in den Isan
Wie sich die erste Tropen-Erfahrung anfühlt, wann die beste Reisezeit ist, wie du in den Isan kommst und was du bei der Einreise beachten musst findest du zusammen mit einer kleinen Basic-Packliste in unserem Artikel How to: Reisen in den Nordosten Thailands.

Big thanks to Larissa (blvd.nl) Ali (vanguardvoyager.com) Elke (wander-lust.nl) and Ida (adaras.se) for modeling and allowing me to use your pretty faces in this article! I owe you a Chang Beer.
Bangkok Unterkünfte

➜ Unsere Empfehlung: Eastin Grand Hotel Sathorn
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Thailand Reiseführer:
Unsere persönlichen Reiseführer Tipps:
➜ Reiseführer: Faszination Thailand. Nützliche Tipps für Backpacker und Individualreisende
➜ Reiseführer: Same Way But Different – der Routenguide für deine Reise nach Thailand.
➜ Reiseführer: Koh Phangan – der Inselguide (inkl. Party-Guide)
Bangkok Reiseführer:
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3 Kommentare
Schöner Artikel. Der Isaan ist das beste Argument gegen „Thailand ist doch sooo touristisch“.
Ich finde nicht, daß Thailand touristisch ist und habe zufällig fast gleichzeitig einen ähnlichen Artikel geschrieben – aber ohne Isaan.
[…] es also trocken und unter 34° magst, fliegst du am besten zwischen Dezember und Februar – in den Isan im Nordosten durchaus auch etwas […]
[…] Wenn du den mittlerweile sehr touristischen Inseln und Orten wie Koh Samui, Koh Phangan oder Chang Mai entgehen möchtest empfehlen wir dir eine Reise in den unentdeckten Norden Thailands. […]
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