
Weltentdeckerin des Monats April: Laura und das Abenteuer Rainbow Mountains in Peru
Leser stellen sich vor: Laura, unsere Weltentdeckerin im April
Laura erzählt uns heute, warum sie das Alleinreisen so sehr liebt und welches verrückte Abenteuer sie auf dem Rücken eines Pferdes auf dem Weg zu den Rainbow Mountains in Peru erlebte. Lass‘ doch mal einen Kommentar da, wenn dir das Interview gefallen hat!
Über das Projekt „Weltentdecker/in des Monats“
Wir haben mit dir und unseren vielen anderen Lesern ja mittlerweile eine echt tolle und riesige Community. Du kennst uns ja mittlerweile schon ziemlich gut. Aber wir kennen dich ja gar nicht!
Und da wir finden, dass wir das ganz dringend ändern müssen, haben wir die Kategorie „Weltentdecker/in des Monats“ eingeführt. In einem Interview stellen wir dir heute unsere Weltentdeckerin des Monats April vor.
Erzähle uns kurz etwas über dich
Ich heiße Laura, bin 23 Jahre alt und lebe in Hamburg. Seit ich 16 Jahre alt bin, besteht mein Leben hauptsächlich aus Reisen und dem Geldverdienen für’s Reisen.
Nebenbei habe ich natürlich die Schulbank gedrückt und ein Afrikanistik-Studium begonnen. Die letzten Jahre habe ich in Fotos festgehalten und meinen Instagram Account damit gefüttert. Man findet mich unter „travelmitlaura„.
1. Wann hast du gemerkt, dass du definitiv mit dem Travelbug infiziert bist? Gab es dafür einen ausschlaggebenden Moment?
Mein erster Flug und meine erste Reise gingen nach Tansania, ich habe dort mit 16 Jahren und mit meiner besten Freundin 3 Monate an einer Schule gearbeitet. Geplagt von schrecklichem Heimweh die ersten Wochen, war ich völlig abgeschreckt.
Nach diesen einigen Wochen bin ich aber angekommen und habe mich total in der fremden Kultur fallen gelassen. Erst als ich nach Hause gekommen bin und realisiert habe, was ich Tolles erlebt habe und wie sehr meine Weltansichten sich verändert haben, da habe ich das erste Mal dieses Gefühl gehabt, einfach wieder auf Entdeckungstour gehen zu wollen.
Seit ich alleine reise, empfinde ich das Gefühl der Unabhängigkeit beim Reisen einfach als große Suchtgefahr. Beim Reisen kommt immer alles anders – aber immer besser als man denkt.
2. Was war deine längste oder weiteste Reise?
In meinen fünf Monaten durch Südamerika hatte ich irgendwann genug von Peru und Bolivien und wollte auf dem schnellsten Weg nach Brasilien.
Zu den Iguazu Wasserfällen im Süden Brasiliens sollte es gehen und da hatte man über den Landweg genau eine Möglichkeit: Den 24-Stunden-Bus einmal durch Bolivien, durch Paraguay bis zur Hauptstadt Paraguays.
Dann weiter mit dem Taxi über die Grenze. Das war definitiv die längste Busfahrt, unglaublich viele Drogenkontrollen und nicht unbedingt die gemütlichste (jeder, der bolivianische Busse kennt, weiß wovon ich rede).
3. Was war dein lustigstes, verrücktestes oder außergewöhnlichstes Reiseerlebnis?
Es begann in Cusco, mitten in der Nacht. Mit einem Bus wurden wir in die Berge gefahren und bekamen dort Sicherheitsanweisungen. Denn unser Ziel lag in luftigen 5000 m Höhe. Ich war zu dem Zeitpunkt schon einige Berge hochgekraxelt und wollte auf die Transportmöglichkeit mit dem Pferd zurückgreifen.
Zudem stellte ich es mir auch sehr romantisch vor. Auf dem Rücken eines Pferdes durch die Berge Perus. Die Pferde wurden von Einheimischen aus den Bergen gehalten und diese waren auch für uns Reiter verantwortlich. Mit meinen stolzen 1,84 m überragte ich die Masse an kleinen Bergpferden und Einheimischen deutlich. Der kleine Mann, der dann beim Aufsteigen kurz mein Gewicht halten musste, ächtze leicht.
Das Pferd aber begann nach einigen Sekunden des Laufens in einem, durch die Berge schallenden Geräusch zu stöhnen, dass ich sofort wieder runter wollte. Der kleine Mann (mit dem ich mich leider nur per Handzeichen verständigen konnte) fand die Idee aber nicht so gut und so saß ich einige Stunden auf dem laut ächzenden Pferd.
Ich ritt vorbei an hunderten Menschen und alle schauten mich vorwurfsvoll an und ich wusste nicht, wie ich, ohne unhöflich zu sein, von dem Pferdchen runterkommen sollte. Der Ritt endete kurz vor unserem Ziel, nun mussten wir den Rest selber laufen und angefeuert von einer Männergruppen stand ich dann irgendwann völlig außer Atem auf einem Berg und vor mir leuchteten die Rainbow Mountains in satten Farben.
Es war kalt, die „Anreise“ etwas schwierig, aber es war einer der überwältigensten Momente meiner Reisen. Kurz darauf begannen wir den Abstieg und ich traf wieder auf meine peruanische Familie samt Pferden. Ich musste kurz warten und saß auf in bunte Tücher eingewickelten Heubüscheln und bekam kleine Kartoffeln angeboten.
Ich verteilte Früchte, die ich noch dabei hatte, und sie nahmen diese voller Begeisterung an. Trotz der fehlenden sprachlichen Verständigung waren alle zufrieden und dankbar. Einer der erfüllendsten Momente meines Lebens, ohne Worte aber mit Gesten ein wunderschönes Miteinander zu schaffen.
4. Was muss auf all deinen Reisen immer dabei sein?
Kopfhörer! Auch wenn man alleine reist – man ist nie wirklich alleine und gerade wenn man irgendwo sitzt, wird man sehr schnell angesprochen oder man sitzt in einer Menschentraube.
Wenn man Kopfhörer aufsetzt, scheint die Hemmschwelle größer zu sein und so kann man manchmal dann einfach kurz für sich sein. Auch in Bussen sehr praktisch, wenn das ghanaische Kind 7 Stunden Busfahrt zum Schreien nutzt.
5. Reist du mit Koffer oder Backpack?
Ich reise mit Rucksack und wüsste auch nicht, wie man meine Strecken mit einem Koffer bewältigen würde. Ziehen geht auf Sand und Schotterpisten nicht, vielleicht könnte man ihn auf dem Kopf tragen ????.
Zwar wird der Backpack-Lifestyle viel belächelt und als Modeerscheinung abgetan, aber in den meisten Situationen gibt es nichts Besseres als einen Rucksack, den man sich kurz auf den Rücken wirft und damit für alle Situationen gewappnet ist.
6. Was ist dein größter Reisetraum?
Mein größter, aber unrealtistischer Traum ist, dass alle Menschen in meiner Umgebung einmal meine Reisen mitmachen und erleben, was ich erlebe – fühlen, was ich fühle und wir danach darüber sprechen können.
Es fehlt im Alltag zuhause jemand, mit dem man diese Sehnsucht teilen und besprechen kann. Wenn man reist, trifft man ausschließlich reisebegeisterte Menschen und fragt sich, wo sie im Alltag zu finden sind.
Mein großer Wunsch ist, dass ich diese Offenheit der Welt und das Interesse am Fremden behalte und weitervermitteln kann, auch eines Tages an meine Kinder.
Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen? Immer her damit!
Viele Fragen mich, welches mein Liebligsland war oder wo ich mich am wohlsten fühle. Das ist sehr schwierig zu beantworten, denn jedes Land gibt einem etwas Unvergessliches mit.
Äthiopiens Vielfalt und die Freundlichkeit hat mich tief beeindruckt, in Thailand die tief verwurzelte Höflichkeit, in Malaysia das Zusammenspiel zwischen so vielen Kulturen und Religionen, in Ghana der musikalische, freie Lebensstil, in Israel die fröhlichen Menschen und das tolle Essen, in Russland die großartige Architektur in den Großstädten, in Brasilien der offene Lebensstil, in Bolivien & Peru die großartigen landschaftlichen und kulturellen Schätze …
Und so hat jedes Land etwas von unschätzbarem Wert. Aber meine Kinder großziehen und fest leben möchte ich in Deutschland, meinem Zuhause und Ruhepunkt zwischen allen Reisen.
Jetzt bist du an der Reihe – werde Weltentdecker und erzähl‘ uns deine Geschichte!
Wie? Das geht ganz einfach: Schick uns einfach eine Email an mail@wetraveltheworld.de. Schreib‘ uns in der Mail bitte deinen vollständigen Namen, dein Alter, Interessen und in einem Satz was dein außergewöhnlichstes Reiseerlebnis war. Ganz egal ob auf Balkonien oder im Amazonas. Vielleicht bist du dann beim nächsten Mal schon mit dabei! Hier findest du alle Weltentdeckerinterviews.
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Fotos: Laura Bogner
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