
Weltentdecker des Monats Dezember: Nico und seine Liebe zu nerdy stuff, Musik und Fernwanderungen
Leser stellen sich vor: Nico, unser Weltentdecker Dezember
Heute stellen wir dir in unserem Interview Nico vor. Er erzählt uns, wie er vom Booker für einen Live Club, über Mercher für Bands bis hin zu einer eigenen Plattenfirma die ausgefallensten Jobs hatte. Und wie er geradezu körperlich spürte, wie er vom Travelbug gebissen wurde.
Über das Projekt „Weltentdecker/in des Monats“
Wir haben mit dir und unseren vielen anderen Lesern ja mittlerweile eine echt tolle und riesige Community. Du kennst uns ja mittlerweile schon ziemlich gut. Aber wir kennen dich ja gar nicht!
Und da wir finden, dass wir das ganz dringend ändern müssen, haben wir die Kategorie „Weltentdecker/in des Monats“ eingeführt. In einem Interview stellen wir dir heute unseren Weltentdecker des Monats Dezember vor.
Erzähle uns kurz etwas über dich
Ich heiße Nico, bin 39 Jahre alt und selbstständiger Web Designer mit Schwerpunkt Custom WordPress Themes. Ich mag und tue die unterschiedlichsten Dinge: So hatte ich schon eine winzige Plattenfirma für Liebhaber und ein Label für Horror Comic Shirts, war Booker in einem Live Club, Mercher für Bands und schrieb Plattenkritiken für Punk Rock Magazines.
Ich mag nerdy Stuff wie meine Comic Sammlung, Video Games und Warhammer 40.000, gehe aber auch gern zu Underground Konzerten oder hänge einfach mit Freunden ab. Daneben verbringe ich meine Zeit bevorzugt auf mehrwöchigen Bike Trips, Fernwanderungen und mit Städtereisen. Dabei bin ich immer auf der Suche nach ausgefallener Street Art, Konzert Locations und guten Bars und Restaurants.
Kurz: Mir wird eigentlich nie langweilig. Und es läuft immer Musik.
Seit Anfang 2017 betreibe ich zusammen mit meiner Freundin Steffi unseren Travel Blog the road behind. Hier schreiben wir sowohl über unsere Touren aus den letzten zehn Jahren als auch über aktuelle Reisen mit detaillierten Beschreibungen, vielen Bildern und GPS-Track Downloads. Dabei werden wir hin und wieder von Gastautoren unterstützt.
1. Wann hast du gemerkt, dass du definitiv mit dem Travelbug infiziert bist? Gab es dafür einen ausschlaggebenden Moment?
Das ist schwer zu sagen … Bereits als ich als Merch-Guy mit Bands unterwegs war, um bei Konzerten deren T-Shirt Stand zu betreuen, habe ich gemerkt, dass ich ziemlich gerne auf der Straße bin.
Dass es sogar noch mehr Spaß macht, diese Straße aus eigener Kraft auf dem Fahrrad zu bereisen war bei unserer ersten längeren Radreise auf dem Ostseeküstenradweg eigentlich sofort klar. Als wir im Folgejahr mit dem Rad durch Norditalien fuhren stellten sich dann auch die Vorteile von Gegenden mit durchgehend gutem Wetter heraus.
Falls ich es wirklich auf einen Moment festlegen müsste, wäre es vielleicht dieser: Vor einigen Jahren reiste ich mit Freunden in öffentlichen Verkehrsmitteln über den Balkan: durch Ex-Jugoslawien und Albanien bis nach Griechenland. In Kotor (Montenegro) stiegen wir vor dem Frühstück auf den Hausberg, und irgendwo auf dem Weg nach oben konnte ich förmlich körperlich spüren wie sich in meinem Inneren eine Art Knoten löste. Umgehend setzte ein überwältigendes Glücksgefühl ein und ich wusste, dass es das ist, was ich für den Rest meines Lebens tun möchte.
Ich nehme an das war der Moment, in dem der Travelbug zugebissen hat.
2. Was war deine längste oder weiteste Reise?
Unsere bisher längste und weiteste Reise hatten wir in diesem Sommer: Von Ende Mai bis Anfang September haben wir mit dem Fahrrad West- und Südeuropa bereist.
Vom nördlichsten Zipfel Schottlands bis zum Ebro-Delta südlich von Barcelona, auf Sardinien, in der Camargue, an der Côte d’Azur und über die Alpen waren wir mit dem Rad unterwegs. Alles in allem mehr als 3500 Kilometer, und zwischendrin noch eine 100-Kilometer-Wanderung in den Zentralpyrenäen zusammen mit Freunden.
Ein unvergessliches Erlebnis! Die zugehörigen Tourbeschreibungen veröffentlichen wir gerade nach und nach auf unserem Blog, was sich tatsächlich als echte Mammutaufgabe herausstellt, die uns in den nächsten Monaten beschäftigen wird.
3. Was war dein lustigstes, verrücktestes oder außergewöhnlichstes Reiseerlebnis?
Immer wieder schön ist es, mitten im Nirgendwo auf andere Radreisende zu treffen. Es bleibt jedes Mal Zeit für einen kurzen Plausch und den Austausch von Tipps zur Strecke, Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten etc. Um so schöner, dass bei dieser Art von Reisenden viele Charakterköpfe dabei sind.
Schmunzelnd muss ich an eine ältere Dame in Italien denken: Auf unserer Radtour von Verona nach Palermo machten wir irgendwo auf Sizilien eine Pause und packten unser Essen aus. In Italien gibt es zwar viele Rennradler, aber abseits der großen Radwege sind Radreisende eher selten. Die Signora war mit diesem Konzept ebenfalls nicht vertraut und gab uns zu verstehen, dass Landstreicher vor ihrem Grundstück nicht willkommen seien. Sie blieb dann auch beharrlich neben uns stehen bis wir fertig gegessen hatten, uns wieder auf den Weg machten, und der Frieden in der Nachbarschaft wiederhergestellt war.
Eine beeindruckende Erfahrung war definitiv unsere Wanderung über die Alpen. Die schiere Größe und Erhabenheit der Bergwelt im Hochgebirge rückt alles irgendwie in eine andere Perpektive. Dass danach weitere Fernwanderungen in den Bergen folgen würden war sofort beschlossen.
Ebenfalls beeindruckend, wenn auch ungleich übelriechender: Auf einer winzigen Insel der Inneren Hebriden vor einem Brutfelsen mit zehntausenden von Wildvögeln zu stehen. Ein unglaubliches Gewimmel und infernalischer Lärm in einer Umgebung, in der der Mensch keine Rolle spielt.
Etwas furchteinflößend war es, als beim Wandern am Fuße des Stromboli der bis dahin ruhig daliegende Vulkan plötzlich anfing zu grollen und Aschewolken auszustossen. Obwohl es keine Warnungen vor Aktivitäten gab war für einen Moment unklar, ob wir nicht vielleicht in der Lava des einzigen dauerhaft aktiven Vulkans Europas enden würden.
Ihr seht … Reisen liefert unzählige Geschichten, ich könnte den ganzen Tag so weiter machen.
4. Was muss auf all deinen Reise immer dabei sein?
Da es mit meinem Orientierungssinn nicht allzu weit her ist, wäre ich ohne GPS-Gerät völlig aufgeschmissen. Steffi braucht unbedingt die Happy Cow App, um vegane Restaurants in der jeweiligen Umgebung zu finden. Eine Kamera muss natürlich auch immer griffbereit sein.
5. Reist du mit Koffer oder Backpack?
Fahrradtaschen 🙂 Für Wanderungen natürlich ein Rucksack und für Städtereisen eine Reisetasche. Einen Koffer besitze ich gar nicht und speziell einen Rollkoffer werde ich vermutlich nie besitzen.
6. Was ist dein größter Reisetraum?
Mehr als ich aufzählen könnte, es gibt so viel zu entdecken. Im Moment ganz oben auf der Liste stehen Wandern auf dem Pfad der Götter an der Amalfiküste und dem Peaks of the Balkans Trail in Albanien, Kosovo und Montenegro. Mit dem Fahrrad reizen uns Neuseeland, die alte Seidenstraße und die Mongolei.
Möchtest du uns sonst noch etwas erzählen?
Life is good!
Jetzt bist du an der Reihe – werde Weltentdecker und erzähl‘ uns deine Geschichte!
Wie? Das geht ganz einfach: Schick uns einfach eine Email an mail@wetraveltheworld.de. Schreib‘ uns in der Mail bitte deinen vollständigen Namen, dein Alter, Interessen und in einem Satz was dein außergewöhnlichstes Reiseerlebnis war. Ganz egal ob auf Balkonien oder im Amazonas. Vielleicht bist du dann beim nächsten Mal schon mit dabei! Hier findest du alle Weltentdeckerinterviews.
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Fotos: Nico Jantz
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