
Weltentdecker November: Hanns, als Seemann um die Welt
Leser/innen stellen sich vor: Hanns, Weltentdecker im November
Diesmal haben wir einen waschechten Seemann im Interview! Hanns fährt seit vier Jahren zur See. Für ihn bedeutet Reisen, “ … frei zu sein und ein Leben fern von jeglicher Norm zu führen.“ Eine feste Wohnung hat er schon lange nicht mehr! Dem haben wir nichts hinzuzufügen außer: Viel Spaß beim Lesen.
Über das Projekt „Weltentdecker/in des Monats“
Wir haben mit dir und unseren anderen Lesern ja mittlerweile eine echt tolle und riesige Community. Du kennst uns ja mittlerweile schon ziemlich gut. Aber wir kennen dich ja gar nicht!
Und da wir finden, dass wir das ganz dringend ändern müssen, haben wir die Kategorie „Weltentdecker/in des Monats“ eingeführt. In einem Interview stellen wir dir heute unseren Weltentdecker des Monats November vor.
Erzähle uns kurz etwas über dich.
Zu meinem Job möchte ich nur soviel sagen, dass ich Seemann bin. Ich arbeite also auf See und komme so viel herum. Jeden Tag bin ich in einem neuem Hafen und fahre seit vier Jahren kontinuierlich um die Welt.
Ich bin immer für vier Monate auf dem Schiff und habe dann zwei Monate Urlaub, die ich zum Reisen nutze. Seit ich den Job begonnen habe, habe ich auch keine feste Wohnung mehr, da ich eh immer unterwegs bin.
Zuvor habe ich seit ich 17 bin an verschiedenen Bars in mehreren Ländern gearbeitet und war unter anderem auch in Hamburg als Betriebsleiter in einem großen Restaurant tätig.
Mittlerweile bin ich 31 und meine Hobbies neben dem Reisen sind Tauchen, ich bin ausgebildeter Dive Master, und ich gehe gern Bergsteigen und Wandern. Mein Trip in Nepal war insofern letztes Jahr ein großes Highlight. Dort bin ich unter anderem den Chulu bestiegen mit einer Höhe von 6500m.
1. Warum ist Reisen für dich wichtig?
Ich habe mich vor vier Jahren dazu entschlossen Hamburg als meine Wahlheimat zu verlassen und in die weite Welt zu ziehen. Denn ich habe einen Job gefunden, der es mir ermöglicht meine größten Leidenschaften miteinander zu verbinden.
Das Reisen und meine Arbeit.Vor etwa 10 Jahren habe ich meine erste große Reise als Backpacker nach Australien angetreten und habe in knapp 8 Monaten gespürt, was reisen bedeutet. Neue Kulturen und Bräuche kennenzulernen war für mich ebenso spannend wie der Austausch mit Mitreisenden.
Auch wenn ich danach Fuß in Hamburg gefasst habe, hat es mich immer wieder in die Ferne gezogen. Reisen heißt für mich frei sein und ein Leben fern von jeglicher Norm zu führen.
2. Welches Land oder welcher Ort hat dir bisher am besten gefallen?
Ich konnte aufgrund meines Jobs Dutzende Länder bereisen und jedes hat mich auf seine Weise beeindruckt. Besonders hat mich aber Vietnam geprägt, denn dort habe ich einen Freund gefunden.
Vor 3,5 Jahren habe ich das Land zum ersten Mal besucht und im Rahmen einer Tour Hoan kennengelernt. Wir haben uns so gut verstanden, dass ich seitdem 1-2 mal im Jahr nach Vietnam Reise und ihn immer wieder sehe.
Gemeinsam bereisten wir seitdem sein Geburtsland auf dem Motorrad. Mittlerweile haben wir über 6000 km zusammen hingelegt und ich durfte nicht nur seine gesamte Familie sondern auch viele seiner Freunde kennenlernen, die über das gesamte Land verteilt sind.
Eine Erfahrung die alle meine vorherigen Erlebnisse übertroffen haben.
3. Erzähle uns von deinem einprägsamsten Erlebnis auf Reisen.
Meine intensivstes Erlebnis ist leider ein negatives. Vor etwa drei Jahren bin ich in 5,5 Monaten von Bali durch ganz Südostasien bis nach Vietnam gereist und habe mir auf den Karimunjava Inseln das Dengue Fieber eingefangen.
Ich war im Paradies und heute empfehle ich noch jedem dort hinzufahren, auch wenn ich es kaum genießen konnte. 5 Tage mit Feuer in den Knochen ohne ärztliche Betreuung waren kein Spaß. Aber danach konnte ich Kraft fassen und bin weiter gen Norden gereist.
Leider kam in Kambodscha der zweite Tiefschlag. Dort habe ich mir ein gefährliches Bakterium eingefangen, so dass mir fasst Bein und Fuß abgenommen wurden.
Nichts desto trotz hätte ich Dutzende positive Erfahrungen, die ebenso erzählenswert wären. Leider bleiben mir die Negativen besonders im Gedächtnis.
Als ein positives Erlebnis möchte ich aber nach wie vor meine Zeit in Vietnam hervorheben. Die Freundschaft zu Hoan hätte ich ohne meinen jetzigen Job und das Reisen nie erlebt.
Mit ihm gemeinsam entlegene Orte in seinem Heimatland zu entdecken, die fernab von Touristenströmen liegen, hat mein Leben stark bereichert.
4. Was vermisst du am ehesten, wenn du unterwegs bist?
Da ich nun seit vier Jahren jegliches normales Leben hinter mir gelassen habe, muss ich sagen, dass ich nichts vermisse. Ich habe mich bewusst zu einem Leben als Reisender entschieden.
Nichts kann mir so viel geben, wie das Reisen. Ich denke man kann nur wachsen, in dem man das Fremde sieht und es wurde ja bereits in der Vergangenheit behauptet „reisen bildet und schont die Polster“!
Meine Familie ist mir natürlich wichtig und ich besuche sie, so oft ich kann. Aber zum Glück unterstützen mich alle und wissen, dass ich das Richtige tue. Denn nichts ist so wertvoll wie das Reisen.
5. Verändern dich deine Reisen? Wenn ja, wie?
Wie soll ich auf diese Frage antworten!? Ich habe vor etwa vier Jahren mein weltliches Leben hinter mir gelassen und lebe von den Erfahrungen, die ich auf Reisen mache.
Ich habe kein Heim mehr, verbinde Hobby mit Beruf und lebe das Reisen. Das Reisen hat also mein ganzes Leben verändert und zwar zum Positiven.
6. Stadt oder Natur? Wenn du magst, erzähle uns warum.
Es ist schwierig eine Vorliebe zwischen Stadt und Natur zu erwägen. In eine Stadt muss man eintauchen und den Spirit spüren.
Generell liebe ich aber die Natur, denn ich bin Wanderer und Bergsteiger seit ich ein kleiner Junge bin.
7. Was muss auf all deinen Reisen immer dabei sein?
Vor 10 Jahren auf meinem ersten großen Trip nach Australien bin ich mit, ich glaube, 25 Kilo gestartet. Heute gehe ich mit einem kleinen Rucksack auf Reisen!
Wie auch ihr sicher wisst, braucht man nichts außer einer Unterhose und etwas Geld in der Tasche. Was aber immer dabei ist, ist eine gute Reiseapotheke.
8. Was ist dein größter Reisetraum?
Wenn ich es mir eines Tages zeitlich und beruflich leisten kann, möchte ich einmal den E1 laufen. Also zu Fuß vom Nordkapp nach Sizilien. Ich mache viel auf eigene Faust und am liebsten zu Fuß.
Jetzt bist du an der Reihe – werde Weltentdecker/in und erzähl‘ uns deine Geschichte!
Wie? Das geht ganz einfach: Schick uns einfach eine E-Mail an mail@wetraveltheworld.de. Schreib‘ uns in der Mail bitte deinen vollständigen Namen, dein Alter, Interessen und in einem Satz was dein außergewöhnlichstes Reiseerlebnis war. Ganz egal ob auf Balkonien oder im Amazonas. Vielleicht bist du dann beim nächsten Mal schon mit dabei! Hier findest du alle Weltentdeckerinterviews.
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Fotos: Hanns Lehmann
1 Kommentar
Ich verfolge Ihre Website die ganze Zeit. Ihr Schreiben ist großartig. Wenn ich eines Tages Geld habe, möchte ich reisen.
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