Weltentdecker des Monats ein Film über Freundschaft

Val & Kristin und ein Film über die Freundschaft

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Was bedeutet Freundschaft in unserem Leben? Was schweißt uns zusammen und warum überdauert eine gute Freundschaft auch extremste Situationen?

Diesem Thema haben sich Val und Kristin auf eine ganz besondere Weise genähert – nämlich auf einer Wanderung durch das Himalaya Gebirge. Und gleichzeitig auch noch einen Film dazu gedreht. Together Free wird bald im Kino zu sehen sein. Für mehr Infos folgt den beiden auf Instagram oder Facebook -> @togetherfreemovie

In unserem Interview erzählen sie dir, was sie dazu angetrieben hat und wie sie diese Reise erlebt haben.

Erzählt uns kurz etwas über euch

WE TRAVEL THE WORLD Weltentdecker des Monats

Wir beide, Val und Kristin, haben uns 10 Jahre lang eine kleine Wohnung in Hamburg geteilt. Nachdem wir die Schule abgeschlossen und bei unseren Eltern ausgezogen waren, konnten wir uns gemeinsam in der Großstadt austoben und die Freiheit des Studentenlebens genießen.

Wir haben zusammen gelacht, geweint, gefeiert und geschuftet – aber vor allem haben wir uns intensiv kennengelernt. Wir sind in diesen 10 Jahren nicht nur erwachsen, sondern auch zu besten Freundinnen geworden. In dieser Zeit waren wir immer wieder auch monatelang in der Welt unterwegs, aber wir hatten auch immer einander und unsere Homebase, zu der wir zurückkehren konnten.

Nach dem Studium sollte sich das aber ändern, es stand auf einmal fest, dass sich unserer Wege trennen und wir bald dauerhaft auf verschiedenen Kontinenten leben würden. So entschieden wir, zusammen eine große Reise zusammen zu machen. Nur wir Zwei. Eine Reise, bei der wir Zeit und Muße zum Nachdenken und Reflektieren haben würden. Eine Reise, auf der der wir uns nur auf uns konzentrieren können.

Gleichzeitig sollte es etwas sein, was keiner von uns zuvor schon mal gemacht hat, eine Herausforderung – körperlich wie geistig. So entschlossen wir uns zu einer mehrwöchigen Wanderung durch das Himalaya Gebirge.

Tatsächlich hat uns die Ruhe und Einsamkeit in den Bergen den Raum geben, um über unsere Freundschaft nachzudenken. Und über die Bedeutung von Freundschaft in unseren Leben.

Die Eindrücke unserer Reise und unsere Gedanken zum Thema Freundschaft haben wir nun in einem Film zusammengefasst. Together Free ist ein von Herzen kommender Appell für die Freundschaft und hoffentlich ganz bald im Kino zu sehen.

Website: www.togetherfree.de

Wie fühlt sich Fernweh für dich an?

Weltentdecker des Monats Oktober

Kristin: Ich glaube Fernweh ist bei mir eine Mischung aus verschiedenen Gefühlen – es ist das Gefühl, dem Alltag entkommen oder Distanz zu ihm aufbauen zu wollen, vielleicht ist es auch ein bisschen weglaufen vor allem, mit dem ich im Alltag meine Zeit verbringe, also der Wunsch alles kurzzeitig auf Pause zu stellen.

Aber es ist auch der Wunsch danach, mal wieder etwas anderes zu erleben und neue Eindrücke zu sammeln. Mal wieder überrascht oder überwältigt werden und seine Grenzen austesten. 

Was war das Highlight deiner Reise? Wieso war es so besonders?

Weltentdecker des Monats WE TRAVEL THE WORLD

Kristin: Das lässt sich gar nicht so auf ein Erlebnis herunterbrechen. Ich glaube für mich war vielleicht das größte Highlight, dass wir all das gleichzeitig geschafft haben: eigentlich war die Wanderung an sich schon anspruchsvoll genug, dabei noch einen Film zu drehen, war quasi „next level“ und dabei trotzdem die Zeit zu zusammen zu genießen vielleicht das i-Tüpfelchen. 

Die Wandertage waren oft lang und anstrengend und das Filmen, mit allem was dazu gehört – vom Kamera aufbauen, Strecke doppelt laufen und Kamera wieder abbauen, bis zum abendlichen Material sichten und Speicherkarten überspielen – hat uns oft viel abverlangt.

Aber wir sind in der gleichen Harmonie zusammen gelaufen, in der wir Zuhause zusammen gewohnt haben. Ganz am Anfang unserer Freundschaft gab es schon auch mal Stress, aber in den 10 Jahren, in denen wir zusammen gewohnt haben, haben wir vor allem zwei Dinge gelernt:

1. wie wichtig es ist die andere als freies Individuum zu respektieren und

2. wie wichtig gute Kommunikation ist. Das hat sich dann auf der Reise und überhaupt bei diesem ganzen Projekt immer wieder als wertvoll erwiesen. 

Welches Alltagsritual nimmst du mit auf deine Reisen?

We travel the world Weltentdecker Interview

Val: Für uns ist das definitiv das morgendliche Yoga machen. So lange es ging haben wir uns auch im Himalaya morgens vor dem Frühstück einen ruhigen Ort gesucht und den Tag mit einem Sonnengruß gestartet.

Das bisschen Routine gibt mir schneller das Gefühl irgendwo Zuhause zu sein und ich liebe die Ruhe am Morgen, am liebsten wenn sonst noch keiner wach ist.

Es ist dann, als ob ich den Ort für einen Moment lang ganz für mich allein habe. Außerdem waren die Wandertage lang und die Belastung des Körpers recht einseitig, da war Yoga ein guter Ausgleich.

Als wir auf ca. 4000 m Höhe gestiegen waren, hat uns die dünne Luft und die morgendliche Kälte dann eine kurze Zwangspause verpasst. Wir waren einfach nicht mehr im Stande unseren Körpern diese zusätzliche Anstrengung abverlangen. 

Was hast du auf deiner Reise über dich selbst gelernt?

Weltentdecker des Monats

Val: Dass ich auf einer Reise wirklich gern etwas erschaffe, unterwegs auch arbeite. Reisen muss für mich nicht unbedingt Urlaub bedeuten, zumindest nicht in dem Sinne, dass ich meinen Kopf dann komplett ausschalte.

Ich denke, lerne und erschaffe gerne und die Tatsache, dass wir auf dieser Reise eine Kamera dabei hatten, hat auch irgendwie dazu geführt, dass wir schneller in jeder neuen Umgebung angekommen sind.

Wir waren flexibel, haben nach interessanten Motiven Ausschau gehalten und ein Auge auf den Dingen gehabt, die wir mit anderen Menschen teilen möchten.

Vielleicht hat das unserer Reise mehr Sinn gegeben als einfach nur zu betrachten, Erlebnisse zu konsumieren. Wir sind irgendwie tiefer eingetaucht.

Vielleicht war es aber auch die Kombination aus der Fortbewegungsart “Wandern” und dem Filmen. Wie alles im Himalaya haben wir uns langsam aber stetig fortbewegt und hatten so die Zeit und Muße über das Filmen und unsere Freundschaft nachzudenken.

Filmen, Wandern und Denken – das hat einfach gut zusammen gepasst. 

Was bedeutet Reisen für dich?

Val: Reisen hat für mich viele Bedeutungen und es gibt viele Gründe, warum es mir wichtig ist. Ich stelle immer wieder fest, wie wichtig ich es finde, immer mal wieder die eigene Komfortzone zu verlassen und das eigene Denken bzw. die eigenen Strategien zu überdenken.

Dass etwas in Deutschland auf eine gewisse Art gemacht wird, heißt noch lange nicht, dass es auch an einem anderen Ort so funktioniert. Ich finde es immer wieder erfrischend, Gewohnheiten zu ändern und flexibel zu bleiben.

Und dadurch eben dazu zu lernen. Im Himalaya haben wir zum Beispiel schnell gelernt, dass es dort schlicht nicht möglich ist, etwas schneller zu machen oder sich zu beeilen.

Weltentdecker des Monats Interview

Die Wege sind steil und schwer zu begehen und die Luft ist dünn. Wenn du schneller an einem Ort ankommen möchtest, bringt es nicht unbedingt etwas schneller zu gehen – das führt nur dazu, dass du 200m weiter eine Pause brauchst um zu Atem zu kommen.

Auch die einheimischen Träger machen oft Rast, setzten ihre Last ab und unterhalten sich. Und da es zu steil und uneben für jegliche Form von motorisierten Gefährten ist und auch Lastentiere nicht unbedingt schneller vorankommen, heißt es eben langsam, aber sicher, einen Schritt vor den anderen. Sich stetig zu bewegen ist dort effizienter als sich zu beeilen.

Wo fühlst du dich Zuhause und warum?

Val: Ich glaube wir sind beide sehr flexibel und dadurch, dass wir schon seit Jahren immer wieder lange Reisen unternehmen, finden wir uns beide schnell in eine neue Umgebung ein.

Wir fühlen uns auch in der Ferne sofort Zuhause. Für mich bleibt Deutschland immer meine Heimat, aber mittlerweile lebe ich seit 2 Jahren in Kalifornien und fühle mich dort auch schon ziemlich heimisch.

Während der letzten zwei Jahre, in denen wir am Film geschnitten haben, war das schon auch manchmal schwierig. So romantisch man sich das mit dem Digital Nomad leben vorstellt und so einfach es durch Google Drive, Zoom und WeTransfer mittlerweile ist, von verschiedenen Orten an einem Projekt zu arbeiten – manchmal fehlt aber doch das spontane zusammen Sitzen, Wein trinken und kreativ sein ohne dass vorher im Terminkalender so einbuchen zu müssen. 

Kristin: Das stimmt. Wir wären das ein oder andere Mal bestimmt schneller zu einem Ergebnis gekommen, wenn wir weniger Zeit mit der Koordination über verschiedene Zeitzonen verbracht hätten.

Gleichzeitig wollen wir diese Freiheit aber auch nicht missen. Da musste ich auch mal eine Stunde lang im Dunkeln auf einem einsamen Hügel 100m weit weg vom Campervan irgendwo in Frankreich sitzen, weil nur dort der Empfang für einen Zoom Call gereicht hat.

Aber das ist es mir wert am nächsten Morgen direkt am Surfspot aufzuwachen und vor der Arbeit in die Wellen springen zu können. Man gibt eben oft ein Stück Bequemlichkeit für ein Mehr an Abenteuer auf.

Aber um noch einmal auf die Frage zurückzukommen, ich glaube, ich fühle mich heimisch, wenn ich mindestens einen Menschen um mich herum habe, dem ich mich nah fühle.

Ein anderer Aspekt ist sicher auch, dass ich meine Rituale aus dem Alltag mit an andere Orte nehme. Das hilft immer, um anzukommen. 

Welche Spezialität sollte man probiert haben? Was macht es so besonders?

Kristin: Wir fanden das Essen in Nepal generell super lecker. Wir essen beide gar kein Fleisch und wenn es irgendwie geht auch generell keine tierischen Produkte, das war in Nepal überhaupt kein Problem.

Das Nationalgericht Daal Bhat besteht aus Reis, Curry, Linsen, eingelegtem Gemüse und Chapati, einer Art Fladenbrot und wird dort eigentlich zu jeder Tageszeit gegessen.

Das fiel mir um ehrlich zu sein gar nicht schwer, ich könnte mich wunderbar nur von Reis und Curry ernähren. Von Einheimischen hörten wir oft den Spruch “Daal Bhat Power – 24 Hour”. Und da ist auch was dran – nach einem langen Wandertag war ein großer Teller Daal Bhat genau das Richtige. 

Dann und wann haben wir uns auch mal Momos gegönnt – die kleinen, mit Gemüse gefüllten Teigtaschen waren eine schöne Abwechslung. Auch die Teigtaschen wurden immer frisch gemacht und in den tiefer gelegenen Orten kam das Gemüse meist aus dem eigenen Garten hinter dem Haus – oder dem vom Nachbarn.

So schmeckte das Daal Bhat oder die Momos überall ein bisschen anders, je nachdem was gerade geerntet wurde. Später, als wir in höher gelegenen Orten übernachteten, wurde das Essen natürlich etwas einfacher.

In Gegenden wo auf Grund der Höhe nichts mehr angebaut werden kann und alles per Yak oder Träger hoch transportiert werden muss, gab es dann hauptsächlich Reis und Kartoffeln.

Nach zwei Wochen dort oben hatten wir unvorstellbaren Heißhunger auf irgendwas Grünes oder etwas Obst.

Was ist das beste Postkartenmotiv?

Kristin: Für mich ist das der Blick vom etwa 5.400m hohen Gipfel des Gokyo Ri hinunter auf den Gokyo Lake. Wir sind an diesem Morgen um 3.30 Uhr aufgestanden und dann c.a 2 Stunden hinauf zum Gipfel gestiegen, um von dort die Sonne aufgehen zu sehen.

Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, der Blick hinunter auf den türkis farbenen See und den beeindruckenden Ngozumpa Gletscher, dem größten Gletscher im Himalaya, ist einfach beeindruckend.

Wir haben dort bestimmt eine Stunde lang nur gesessen und den Tanz von Licht und Schatten bewundert, den die ersten Sonnenstrahlen mit den Bergen und dem Wasser zu tanzen schienen.

Was war dein emotionalster Moment auf Reisen? Warum?

Emotionale Momente auf Reisen

Kristin: Der Moment als wir den Kongma La, den letzten und mit ca. 5.500m höchsten Pass unserer Reise bestiegen hatten. Obwohl wir gerade auf den schmalen Passwegen auch oft andere Wanderer trafen, waren wir an diesem Tag ganz allein dort oben.

Wir hatten zwei Berge bestiegen, drei Pässe bezwungen und das Everest Basecamp besucht. Wir waren erleichtert, stolz, euphorisch, irgendwie alles zugleich.

Als wir dann einen wunderschönen Drohnen Shot von uns beiden oben auf dem Pass einfangen konnten, wurde uns zum ersten Mal so richtig bewusst, dass aus unserer waghalsigen Idee einen Wanderfilm zu machen, wirklich etwas werden könnte.

Der Moment war auf so vielen Ebenen einfach überwältigend.

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Caro

Reisebloggerin | Naturliebhaberin | Lakritzsüchtig – Am liebsten draußen in der Natur unterwegs. Entweder zu Fuß oder mit Islandpferd Snörp.

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