
Weltentdeckerin November: Warum du die Welt alleine bereisen solltest!
Leser/innen stellen sich vor: Christine, Weltentdeckerin im November
Diesen Monat erzählt uns Christine, wie sie nur von ihrer Schildkröte Blacky begleitet die Welt bereiste und warum du das auch machen solltest!
Über das Projekt „Weltentdecker/in des Monats“
Wir haben mit dir und unseren vielen anderen Lesern ja mittlerweile eine echt tolle und riesige Community. Du kennst uns ja mittlerweile schon ziemlich gut. Aber wir kennen dich ja gar nicht!
Und da wir finden, dass wir das ganz dringend ändern müssen, haben wir die Kategorie „Weltentdecker/in des Monats“ eingeführt. In einem Interview stellen wir dir heute unsere Weltentdeckerin des Monats November vor.
Erzähle uns kurz etwas über dich
Ich bin Christine aus der Schweiz und bin näher an der 40 als der 30. Als gebürtige Ostschweizerin lebe und wohne ich in Bern und falle hier mit meinem Dialekt auf.
Mein Job als Social Media Managerin bei der Schweizer Armee ist Mittel zum Zweck und mindestens die Hälfte der sechs Wochen Ferien pro Jahr verbringe ich, wenn es irgendwie geht, im Ausland.
Auf meinen Reisen im In- und Ausland begleitet mich schon seit ein paar Jahren meine Schildkröte Blacky. Meine Webseite – www.blacky-on-tour.ch – ist nach ihm benannt.
1. Wann hast du gemerkt, dass du definitiv mit dem Travelbug infiziert bist? Gab es dafür einen ausschlaggebenden Moment?
Der Travelbug hat mich im Jahr 2001 in Australien infiziert. Mit knapp 20 Jahren flog ich das erste Mal und dann gleich richtig weit: Perth in Australien war mein Ziel.
Nach dem Sprachaufenthalt hatte ich noch etwas Zeit, das Land zu erkunden. Das Geld reichte nicht sehr lange und für mich war klar, dass mich mein neu entdecktes Hobby, das Tauchen, aber auch das Reisen in den kommenden Jahren begleiten werden.
Berufliche und private Umstände – und das fehlende richtige Mindset – machten es mir aber leider unmöglich in den kommenden Jahren länger zu reisen. Es blieb beim Träumen und bei kürzeren Reisen.
Im Herbst 2016 habe ich endlich erkannt, dass DER richtige Zeitpunkt, um meine Träume umzusetzen, nie kommt. Entweder ich unternehme aktiv etwas für die Verwirklichung oder es bleibt ewig ein Traum.
** Glaube daran, dass du es kannst. Und du bist schon halb da. Theodore Rosevelt **
Allen Zweifeln, Bedenken und „Wenn & Abers“ zum Trotz, begann ich im November 2016 mit den ersten Überlegungen für meine Weltreise. Australien? Patagonien? Fiji? Südamerika? Kanada?
Die Welt liegt mir zu Füssen und ich kann ganz allein bestimmen, wohin mich die Reise führen wird. Zusammen mit meinem treuen Reisebegleiter, der Schildkröte Blacky, reiste ich am Montag, 10. Juli 2017 von der Schweiz aus Richtung Westen und das Abenteuer „Blacky on Tour“ begann.
2. Was war deine längste oder weiteste Reise?
Meine Weltreise dauerte auf den Tag genau elf Monate. Ich war von Juli 2017 bis Juni 2018 unterwegs. Über Mexiko ging es nach Costa Rica, Panama, Galapagos, Peru, Bolivien, zurück nach Peru.
Von da nach Patagonien, nochmals nach Peru zum Arbeiten und von dort nach Uruguay und weiter nach Australien, Indonesien und zurück in die Schweiz. Abgesteckt und grob geplant waren die ersten sechs Monate. Aber wenn man mal vom Travelbug infiziert ist, kommt man nicht so einfach wieder los.
Die weiteste Reise war die Anreise nach Australien. Auf der Weltkarte sieht der Weg von Südamerika nach Australien nach einem Katzensprung aus. Aber weit gefehlt. Die Flüge von Buenos Aires nach Sydney führten mich über Neuseeland und gehörten zu den anstrengendsten meiner ganzen Reise.
Ich war fast 20 Stunden unterwegs und dazu kamen 13 Stunden Zeitverschiebung. Ich war froh, dass ich in Sydney nichts Großes geplant hatte!
3. Was war dein lustigstes, verrücktestes oder außergewöhnlichstes Reiseerlebnis?
Mein aussergewöhnlichstes Erlebnis an Land war die Tour zu den Rainbow Mountains in Peru. Mein Guide und ich haben diese Tour auf zwei Tage verteilt. Nach einer sternenklaren, frostigen Nacht im Zelt machten wir uns am zweiten Tag ganz früh auf. Die Wanderung war für mich sehr, sehr anstrengend!
Die Höhe machte mir zu schaffen. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass ich den Gipfel mit meinem eigenen Füssen erklimme und nicht einen (klapprigen) Gaul miete.
Das Ziel vor Augen setzte ich einen Fuss vor den anderen. Mein Guide motivierte mich und ich glaubte an mich selber. Yes – I can!! Und wow – ich habe es geschafft!
Morgens um halb acht waren wir fast die einzigen, die auf dem Gipfel waren und die Aussicht auf den eindrücklichen Rainbow Mountain und die wahnsinnige Umgebung mit dem Ausangate Gletscher und dem Red Valley geniessen konnten. Ich stand tatsächlich auf fast 5000 Metern über Meer. Was für ein erhabenes Gefühl!
Ein lustiges Erlebnis hatte ich Unterwasser auf Galapagos. Die Tauchgänge waren eindrücklich, doch das Lustigste passierte zwischen den Tauchgängen. Wir nutzten die Zeit zum Schnorcheln im seichten Wasser. Es ging nicht lange bis wir Gesellschaft bekamen von putzigen Seelöwen.
Sie schwammen um uns herum und vollführten einen lustigen Tanz. Die Tiere so nah zu erleben, war ein herrliches Erlebnis und es übertraf fast das Erlebte beim Tauchen.
4. Was muss auf all deinen Reisen immer dabei sein?
Ich habe meinen Noise-Cancelling-Kopfhörer sehr zu schätzen gelernt. Sei es im Bus, wenn man das Geplapper der Leute ausblenden möchte oder auch mal in der Nacht im Hostel, wenn der Lärm rundum zu laut ist.
Aber missen möchte ich auf keiner Reise mein Smartphone und meine Canon Kamera. Selbstverständlich ist Blacky, meine kleine Stoffschildkröte, immer dabei!
5. Reist du mit Koffer oder Backpack?
Während meiner elfmonatigen,großen Reise war ich mit einem großen und einem kleinen Backpack unterwegs. Das würde ich sofort wieder so machen. Wenn man alles am Rücken trägt, hat man die Hände frei und man kommt auch in unebenen Gelände besser voran.
Wenn ich auf Kurztrips bin, habe ich entweder meinen Handgepäckkoffer dabei oder einen kleinen Rucksack.
6. Was ist dein größter Reisetraum?
Wenn es ums Tauchen geht, träume ich von atemberaubenden Tauchgängen auf den Malediven. An Land möchte ich gerne nochmals die Nordlichter sehen, Patagonien ausgiebig bereisen, mit der Transsibirischen Eisenbahn fahren und meinen Patenkindern Stefan und Julia die Welt zeigen!
Auf meinem Visionboard stehen zurzeit Kanada und Patagonien ganz zuoberst. Westkanada ist für nächsten Sommer geplant und Patagonien dann im Winter 2020/2021. Und wer weiß, an welche schönen Plätze ich sonst noch komme.
7. Möchtest du uns sonst noch was erzählen?
Ich möchte alle Frauen ermutigen, alleine zu reisen! Für mich war der Gedanke am Anfang auch sehr befremdlich! Ganz alleine in die große weite Welt hinaus?!?! Alles selber organisieren? Selber entscheiden? Ja – mach es! Du lernst so viele tolle Menschen kennen und wenn du nicht willst, bist du nie alleine!
Wenn man alleine reist, lernt man sich auf eine ganz andere Art kennen! Man dehnt und überschreitet seine Komfortzone und man wächst über sich hinaus. Es war so ein geniales Gefühl, als ich merkte, wie cool es ist, alleine unterwegs zu sein.
Jeden Tag von neuem schauen, auf was man Lust hat und genau das zu machen. Es macht so viel Spaß und man kommt nach einer so langen Reise als anderer Mensch zurück. Ach ja, und wenn du so ein Planungsfreak bist wie ich, glaub den anderen, die sagen, dass man nicht zu viel planen soll! Es kommt definitiv besser, wenn man frei wie der Wind ist und nicht schon an gebuchte Flüge und Touren gebunden ist!
Jetzt bist du an der Reihe – werde Weltentdecker/in und erzähl‘ uns deine Geschichte!
Wie? Das geht ganz einfach: Schick uns einfach eine E-Maill an mail@wetraveltheworld.de. Schreib‘ uns in der Mail bitte deinen vollständigen Namen, dein Alter, Interessen und in einem Satz was dein außergewöhnlichstes Reiseerlebnis war. Ganz egal ob auf Balkonien oder im Amazonas. Vielleicht bist du dann beim nächsten Mal schon mit dabei! Hier findest du alle Weltentdeckerinterviews.
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Fotos: Christine Hartmann
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